Eine Stadt ohne Müll und Luftverschmutzung

Anna Amadi und Julian Schütz simulieren in einem Virtual-Reality-Projekt ihre Vision


Münster (23. August 2019). Sie wollen keine Vermüllung der Städte, keine Verschmutzung der Luft. Und sie teilen die Passion für Virtual Reality: Anna Amadi und Julian Schütz. Auf der einen Seite ein Riesenproblem, das beide umtreibt, auf der anderen Seite die Leidenschaft für VR. Beides vereinten die Studierenden am Fachbereich Design der FH Münster in ihrer Bachelorarbeit „Eine Stadt wird zukunftsfähig“.

Darin spielen Luftverschmutzung und Vermüllung die Hauptrollen. „Spielen“ darf man in diesem Fall ruhig wörtlich nehmen: „Wir haben eine Anwendung für Virtual Reality entwickelt. Damit können Nutzer über eine VR-Brille in eine simulierte Stadt mit sechs Stadtteilen eintauchen, in denen sie mit den Problemen konfrontiert werden, die Luftverschmutzung und Müll verursachen“, beschreibt Amadi das Anwendungskonzept. „Für unsere Stadt haben wir uns für einen Stil entschieden, der grafisch abstrahiert ist. Sie zeigt sich freundlich und hell, dunkel sind lediglich die umweltschädlichen Elemente wie Autoabgase, Industrieabfälle, Plastikmüll. Zu Beginn der Tour sind die Bewohner sichtlich erkrankt, husten und niesen. In seiner virtuellen Hand hält der Nutzer ein Scantool und kann ein Problem anwählen: Luftschadstoffe oder Müll. Danach wird er erst zur Ursache, dann zur Auswirkung des Problems geleitet“, erklärt Schütz die Navigation. Dem Problem kann der „Spieler“ die Lösung entgegensetzen. Etwa den Einsatz neuer Technologien wie Brennstoffzellen oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder des Fahrrades auswählen. Der Effekt ist sofort sichtbar: Müll oder Dreck in der Luft sind weg, die Bewohner gesund.

„Unser Anwendungskonzept hat zwei größere Ziele“, so der 22-jährige Designer. „Wir wollen das Problem auf spielerische Weise bewusstmachen, und der Nutzer soll über die Entstehung und Auswirkungen unseres Verhaltens dazulernen.“ Dies ist möglich über ein Scantool, mit dem er auch das Problem ausgewählt hat. Der detailliertere Lerneffekt erfolgt, wenn er anschließend eine Animation auf dem Scantool aktiviert. Dann erhält er beispielweise Informationen über den schädlichen Effekt des Abriebs von Autoreifen.

Für ihre Abschlussarbeit mussten sich die Designer auf zwei Probleme beschränken. „Aber darauf aufbauend könnte man mit einem großen Team eine Anwendung entwickeln, die umfassend die Umweltverschmutzung und Lösungswege aufzeigt und durch Geräusche noch mehr Atmosphäre schafft“, sagt Schütz. „Dann“, so die 23-jährige Amadi, „könnten wir uns sogar vorstellen, dass die Anwendung in Bibliotheken, Museen und Bildungseinrichtungen Einzug hält oder sogar als App zum privaten Verkauf Abnehmer findet.“

Zum Thema: Die Abschlussarbeit hatte Prof. Tina Glückselig als Erstprüferin begleitet. Julian Schütz arbeitet inzwischen in einer Agentur als Webdesigner. Anna Amadi ist als wissenschaftliche Hilfskraft am Fachbereich Design im VR-Wandelwerkprojekt „Immersive Learning“ beschäftigt.
Die Ausbildung am Fachbereich Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD), schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang Design an.




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