Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, der die weltweit größte Umweltstiftung mit ihren Aufgabenfeldern skizzierte. Fragestellungen rund um die Klimadebatte seien auch ein wichtiges Feld bei der DBU. Die derzeitige Wanderausstellung "Klimawerkstatt - Umweltexperimente für Zukunftsforscher" stelle eine passende Verknüpfung zum Tagungsthema und zum Projekt dar.

In einem "Partnervortrag" griffen die wissenschaftlichen Kooperationspartnerinnen des Projekts, Prof. Dr. Irmhild Kettschau vom Institut für Berufliche Lehrerbildung der FH Münster und Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt vom WABE-Zentrum ("Waldhof-Aktion-Bildung-Erleben"-Zentrum) der FH Osnabrück, das Thema Nachhaltigkeit im Ernährungs- und Verpflegungsbereich aus Sicht der Berufsbildung und Fachwissenschaft auf. Es gebe viele Schnittstellen und Möglichkeiten, die moderne berufliche Didaktik und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu verknüpfen und zu verankern. "Querschnittsthemen zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung müssen für die ganze berufliche Fachrichtung 'Ernährung- und Haushaltswissenschaft' definiert werden", meinte Kettschau. Welche Bedeutung Nachhaltigkeit bei der Nahrungszubereitung und als Vermittlungsprinzip im hauswirtschaftlichen Kontext hat, zeigte Leicht-Eckardt auf.

Eine fachwissenschaftliche Auseinandersetzung im Beitrag von Dr. Stephan Stomporowski, Leuphana Universität Lüneburg, zeigte Möglichkeiten und Anregungen für didaktische Orientierungspunkte einer Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung auf. Das als zu umfangreich und wenig praktikabel beschriebene Nachhaltigkeitskonzept bedürfe didaktischer Kriterien für die Umsetzung.

Praxisorientiert gestaltete sich der Nachmittag durch den Beitrag der Diplom-Oecotrophologinnen Marie Nölle und Hedwig Schindler von der FH Münster. Dieser Teil konzentrierte sich auf den Aspekt der Aufbereitung und Nutzung der Materialien für Unterricht und Ausbildung. Anhand einiger Beispiele wurde die Nutzung und der Aufbau der Publikation für die zukünftigen Nutzer vorgestellt.

Wie Themen der Nachhaltigkeit lernortübergreifend und erfolgreich vernetzt werden können, zeigte der Kooperationsbeitrag "Aus der Praxis für die Praxis - Lernortkooperation am Anne-Frank-Berufskolleg in Münster mit Modellbetrieben" (Betriebskantine des Landwirtschaftlichen Versicherungsvereins Münster und Cohaus-Vendt-Stift Gemeinschaftsverpflegung). Die Lehramtsstudentin Silvia Wilmer, die federführend diese Aktion begleitete, stellte gemeinsam mit der beteiligten Lehrkraft Sabine Borgmann und den Auszubildenden Umsetzungsmaßnahmen vor. Die Referentinnen und die Teilnehmenden waren sich einig, dass nur durch eine intensive Koordination, Kooperation und einer einheitlichen Ziel- und Themenformulierung zwischen den Ebenen Hochschule-Schule-Betrieb dieses Vorhaben im Alltag gelingen könne.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden Perspektiven zur Übertragung der Materialien auf Unterricht und Ausbildung im Zusammenhang mit der Bedeutung des Kompetenzerwerbs für ein nachhaltiges Handeln diskutiert. Forderungen nach einer besseren Vernetzung, Integration des Themas in die Rahmenlehrpläne und Verbreitung durch Fachorgane sowie Angebote in der Weiterbildung wurden gestellt.

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