Münster (30. April 2015). Ab einer bestimmten Grenze macht uns "mehr und immer mehr" nicht glücklicher. Sind die Grundbedürfnisse erfüllt, steigen Zufriedenheit und Lebenserwartung mit weiter zunehmenden Einkommen nicht. Mit den Erkenntnissen aus der Glücks- und Genussforschung hat Prof. Dr. Guido Ritter in einem Vortrag beim "Food-Forum" an der FH Münster veranschaulicht, wie er die Entwicklung der Lebensmittelmittelwirtschaft in den nächsten Jahren sieht.

Am Beispiel von nachhaltigen Produkten hat er verdeutlicht, dass Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit zusammenpassen. "Weniger muss in Zukunft mehr sein", meint der Wissenschaftler vom Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft (iSuN) der Hochschule. Die Lebensmittelwirtschaft sollte dazu übergehen, so viel herzustellen, wie tatsächlich benötigt wird - zum Schutz der begrenzten Ressourcen.

Auch die Verbraucher seien zunehmend bereit, einen Teil der Verantwortung bei der Produktion von Lebensmitteln zu übernehmen. Sie entwickeln sich zunehmend vom Konsumenten zum Produzenten, quasi zu einem Prosumenten", so Ritter. Der Zulauf zu Bewegungen wie Slow Food und die Zunahme von innovativen, nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen zeugten von diesem Trend. Verbraucher seien sich immer mehr bewusst darüber, dass sie mit ihrem Essverhalten und Lebensstil unfaire Lohnverteilung, Massentierhaltung und Ressourceneinsatz beeinflussen. "Und sie treffen die Entscheidung, ihr Verhalten zu verändern. Dabei kommt der Genuss mit gutem Gewissen ins Spiel ", erläutert Ritter.

Anhand der Trends und neuer Innovationen in der Lebensmittelwirtschaft wagte er eine Prognose bis ins Jahr 2050 und machte deutlich: "Innovation, Genuss und Nachhaltigkeit gehören in Zukunft zusammen."

Das Food-Forum "Ideenmanagement in der Lebensmittelwirtschaft" hat die Food-Processing Initiative veranstaltet. Das ist ein Netzwerk von Forschungseinrichtungen und Wirtschaft, das zum Ziel hat, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Lebensmittelbranche in NRW mit innovativen Ideen zu stärken. Der Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management der FH Münster ist Mitglied der Initiative.

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