Versorgungsproblem an der Wurzel packen

FH Münster und Projektpartner starten „münster.land.leben“


Münster (13. April 2018). Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden wird im ländlichen Raum in Zukunft mehr und mehr zu einer Herausforderung. Und genau diese will die FH Münster gemeinsam mit 70 Partnern aus der Region an der Wurzel packen – im gemeinsamen Projekt „münster.land.leben“. Es nimmt neben der Gesundheitsversorgung weitere große gesellschaftliche Herausforderungen ins Visier: die Teilhabe und das Wohlbefinden im ruralen Raum. Am Freitag (13. April) ist „münster.land.leben“ offiziell gestartet.

„Wir wollen Lösungen entwickeln für spezielle gesellschaftliche Herausforderungen in unserer Region“, sagte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski bei der Auftaktveranstaltung auf dem Leonardo-Campus. „Und genau deshalb müssen wir mit Experten vor Ort zusammenarbeiten.“ Dazu zählen unter anderem Krankenhäuser, ehrenamtliche Initiativen und Landkreise.

Dass es gerade mit Blick auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Handlungsbedarf gibt, zeigte sich auch bei einer Talkrunde zu diesem Thema – mit folgenden Teilnehmern: Prof. Dr. Josef Hilbert, Direktor des Instituts für Arbeit und Technik, Ludger Hellmann, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Westmünsterland, Guido Hilchenbach, Leiter Personal bei LVM Versicherung und Vorstand des Netzwerks Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V., und Dr. Christian Schulze Pellengahr, Landrat Kreis Coesfeld. Sie waren sich eines Problems bewusst: Je kleiner ein Ort, desto schwieriger wird es, in erreichbarer Nähe die allgemeinmedizinische Grundversorgung zu gewährleisten. Wie also bekommt man Ärzte in ländliche Regionen? Was sind Ausbildungs- und Gestaltungsoptionen? Und wie lässt sich das Distanz- und Transportproblem in den Griff kriegen? Lösungen für diese Herausforderungen will „münster.land.leben“ finden.

Außerdem stand eine weitere Talkrunde zum Thema „Hochschulen als Innovationsmotor in der Region“ auf der Agenda. Darüber sprachen Annette Storsberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Dorothee Feller, Regierungspräsidentin Münster, und Sybille Benning MdB, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Forschung. „Wir sind in der Region brillant vernetzt“, sagte FH-Vizepräsident Carsten Schröder, der die Gesprächsrunden moderierte. „Aber wir müssen die Bürgerinnen und Bürger besser informieren.“ Dieser Austauschprozess zwischen Gesellschaft auf der einen und Wissenschaft auf der anderen Seite sei ein Hauptanliegen von „münster.land.leben“. Dafür sorgen auch die insgesamt 13 Teilvorhaben. Sie alle unterstützen mit wissenschaftlichem Know-how neue Konzepte und verankern operative Maßnahmen langfristig.

Vier davon stellten sich im Anschluss an die Talkrunden den rund 100 Besuchern vor. Dazu zählt etwa das Projekt „Sturzmanagement“, das Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann leitet. Das Ziel: eine neuartige Versorgungskette entwickeln, durch die im Ernstfall – zum Beispiel, wenn jemand stürzt – Nachbarn benachrichtigt werden. „Wir sind ein Innovationsmotor in unserer Region“, sagte von Lojewski. „Und angesichts des großen Engagements und der Offenheit, mit der unsere Partner in das Projekt gestartet sind, bin ich überzeugt: ,münster.land.leben‘ wird ein großer Erfolg!“


Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken