40 Jahre an der FH Münster

Annette Moß treibt das Thema Gleichstellung aller Geschlechter an der Hochschule voran


Münster (28. Oktober 2019). Als Annette Moß im Oktober 1996 zentrale Gleichstellungsbeauftragte der FH Münster wurde, steckte das Thema Frauenförderung noch in den Kinderschuhen. Seit damals hat sie es kontinuierlich vorangetrieben und die Gleichstellung aller Geschlechter in den Fokus der Hochschule gerückt. Jetzt feiert Moß Jubiläum: Seit 40 Jahren arbeitet sie an der FH Münster, bis 1996 am Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management, und sie hat Oecotrophologie an der Hochschule studiert. Ende 2019 geht sie in den Ruhestand – und ist extra noch ein paar Wochen geblieben, um die runde Zahl zu erreichen. Schwer ist ihr das nicht gefallen. „Gleichstellungsbeauftragte zu sein, ist genau der Job, den ich immer machen wollte“, sagt Moß.

Vieles habe sich in den letzten Jahren professionalisiert, und das Thema Gleichstellung sei heute nahezu selbstverständlich. „Als ich anfing, musste ich erst mal die Strukturen aufbauen, mich mit dem Frauenfördergesetz und den Berufungsverfahren beschäftigen. Dort saßen damals nur Männer, und die wollte ich überzeugen, auch Frauen Chancen zu geben.“ Gelungen sei ihr das, weil sie immer als sehr kompetente Gesprächspartnerin aufgetreten sei, sagt FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski. Heute sind die Bewerbungsverfahren standardisiert, Fragen nach der Familiensituation in Vorstellungsgesprächen tabu. Ein aktuelles Thema ist die #MeToo-Debatte. „Die nehmen wir an unserer Hochschule natürlich ernst. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist für alle Beschäftigten und Studierenden der FH Münster zu gewährleisten.“ Auf der Internetseite informiert die Gleichstellungsbeauftragte über die Maßnahmen der Hochschule im Umgang mit #MeToo.

Neues aufzubauen, das kennt Moß aus ihrer Dienstzeit nur zu gut: Gemeinsam mit ihrem Team hat sie zum Beispiel Angebote für Studierende und Beschäftigte mit Kindern oder zu pflegenden Angehörigen entwickelt. „Beides kommt sehr gut an“, erklärt sie, „wir merken deutlich, dass Kinder nicht mehr nur ein Frauenthema sind, sondern sich auch Männer eine Auszeit nehmen und für ihren Nachwuchs da sein wollen.“ Kinder zu haben sei an der FH Münster schon lange kein Karrierekiller mehr. „Da sind wir Vorreiter und stolz drauf“, so Moß.

In ihrer Sprechstunde sind übrigens alle willkommen – egal, ob männlich, weiblich oder divers. „Als Gleichstellungsbeauftragte kümmere ich mich zwar um die Frauenförderung, aber nicht ausschließlich. Mein Job umfasst alle Geschlechter, und ich habe immer ein offenes Ohr für jeden Menschen, der meine Hilfe benötigt.“

Bis Ende des Jahres ist sie noch im Amt, ihre Nachfolgerin Iklime Düx steht schon in den Startlöchern. Zusammen sind sie ein gutes Team. Deshalb unterstützt Moß ihre Kollegin ab Januar mit ein paar Stunden pro Woche. „Mir ist es wichtig, dass ich mein Wissen weitergebe.“ In 40 Jahren Dienstzeit ist da ordentlich was zusammengekommen. Es zu teilen, auch das fällt Moß nicht schwer. „Für mich ist das selbstverständlich. Ich habe schließlich sehr, sehr, sehr gern an der FH Münster gearbeitet“, sagt sie.


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