Facility Management in 3.200 Filialen

Lidl-Mitarbeiter sprach vor Studierenden der FH Münster über die Bewirtschaftung von Gebäuden


Christoph Kaluza und Student
Nach seinem Vortrag über das Facility Management beim Lebensmittel-Discounter Lidl beantwortete Christoph Kaluza (l.) noch Fragen von Studierenden im direkten Gespräch. (Foto: FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management)

Münster (2. Juli 2015). Etwa 10.000 Filialen hat der Lebensmittel-Discounter Lidl in Europa, rund 3.200 in Deutschland. „Von Sylt bis Garmisch-Partenkirchen möchten wir eine gleich hohe Kundenzufriedenheit erreichen. Wir möchten unseren Kunden überall eine ordentliche Filiale bieten", sagte Christoph Kaluza. Welche Herausforderungen das für die Bewirtschaftung der rund 3.200 Gebäude bedeutet, hat der leitende Lidl-Mitarbeiter im strategischen Facility Management (FM) Studierenden an der FH Münster erklärt.

Prof. Dr. Torben Bernhold hatte ihn als Gastredner bei den „FM-Impulsgesprächen" an den Fachbereich Oecotrophologie - Facility Management eingeladen. In der Vorlesungsreihe erhalten Studierende Einblicke in die Arbeitswelt und kommen in direkten Kontakt mit Unternehmensvertretern.

Die regionalen Unterschiede in der Infrastruktur und gesetzliche Vorgaben seien die größten Herausforderungen für einen Filialisten dieser Größe, so Kaluza. „Wenn der nächstliegende Elektriker mindestens eine halbe Stunde entfernt ist von der Filiale, in der gerade der Strom ausgefallen ist, wird das zu einem großen Problem", nannte der 35-Jährige, der im Lidl-Hauptsitz in Neckarsulm arbeitet, ein Beispiel. „Bei Vorschriften, die gelten oder diskutiert werden, wie die Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen, heißt das: alle Filialen kontaktieren und darauf vorbereiten, was da möglichweise auf sie zukommt", erläuterte Kaluza.

Auch auf die Verteilung der Kosten im Facility Management ging Kaluza ein: Den Hauptanteil verursachen mit je rund 40 Prozent die Stromversorgung auf der einen Seite und Reparaturen und Instandhaltung auf der anderen. Ließe jede der 3.200 Filialen einmal im Jahr für eine Nacht das Licht brennen, entstünden Kosten von etwa 65.000 Euro, rechnete Kaluza vor. Das Facility Management habe aber für eine Gebäudetechnik gesorgt, die das automatisch verhindere.

„Facility Manager sind Dienstleister. Unser Job ist es, Probleme in den Filialen schnell zu lösen", resümierte Kaluza.

Bernhold sprach die jüngst angekündigte Expansion Lidls an. Das größte Handelsunternehmen Europas, das zur Schwarz-Gruppe gehört, plant nun auch in den USA Fuß zu fassen. In einem kürzlich erschienenen Interview mit Konzernchef Klaus Gehrig hieß es, man wolle nicht unter 100 Filialen anfangen - auch das eine große Herausforderung für das internationale Facility Management.

Die FM-Impulsgespräche machen nun eine Sommerpause. Zu Beginn des kommenden Wintersemesters werden sie fortgesetzt. Sie richten sich auch an Studierende der FH-Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen sowie Energie - Gebäude - Umwelt.




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