Doktorandin
Ragna-Marie Kranz
Betreuung
Prof. Dr. Heike Englert, FH Münster
Prof. Dr. Anette Buyken, Universität Paderborn
Forschungsfeld
Lebensstil und Gesundheit mit dem Schwerpunkt Gesundheitsökonomie
Titel
Effekt einer community-basierten Lebensstilintervention auf die Verbesserung gesundheitsökonomischer Parameter in der Primär- und Sekundärprävention von lebensstilabhängigen Erkrankungen in ländlichen Populationen
Inhalte
Laut WHO sterben jährlich circa 15 Millionen Frauen und Männer an den Folgen von Adipositas und nicht-übertragbaren Zivilisationskrankheiten (NCDs), wie zum Beispiel koronaren Herzkrankheiten (KHK), Diabetes mellitus Typ 2 oder verschiedenen Krebsarten. Diese Erkrankungen werden zu einer großen medizinischen und gesundheitsökonomischen Herausforderung unserer Zeit. Dabei zeigt sich, dass das Erkrankungsrisiko für Adipositas und NCDs jedoch positiv durch einen gesunden Lebensstil beeinflusst werden kann.
Vor diesem Hintergrund wurde ein auf dem Settingansatz beruhendes Lebensstilprogramm initiiert, das eine ganzheitliche Verhaltensveränderung zur Verbesserung des Lebensstils anstrebt. Die 24-monatige kontrollierte Interventionsstudie fokussiert dabei die Bereiche Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Gemeinschaft/Community.
Die gezielte Prävention und Gesundheitsförderung von NCDs kann sich, neben den individuellen Erfolgen, auf die gesamte Gesellschaft auswirken. Derzeit stellt die Prävention und Therapie von lebensstilabhängigen Erkrankungen eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem dar. Dem Gesundheitssystem stehen jedoch nur begrenzte materielle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung.
An dieser Stelle setzt die Gesundheitsökonomie an, die auf eine möglichst verantwortbare und gerechte Güterverteilung abzielt. Die Berechnung von direkten (zum Beispiel Medikamentenkosten), indirekten (zum Beispiel Krankengeld) und intangiblen (zum Beispiel Verlust an Lebensqualität) spielt dabei eine zentrale Rolle. Mithilfe von gesundheitsökonomischen Analysen können anschließend sowohl krankheitsbedingte Kosten kalkuliert als auch die entstehenden Kosten in ein Verhältnis mit einem potenziellen Nutzen für den Teilnehmer und/oder das Gesundheitssystem gesetzt werden.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob und inwiefern sich durch gezielte Lebensstilinterventionsprogramme die Gesamtkosten des Gesundheitswesens verändern können und welche politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen damit verbunden sind.