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Step-by-Step

1. Stellt zunächst eine angenehme Atmosphäre für die Teilnehmenden her (z. B. mit Kaffee und Keksen) und beklebt jeden Tisch (idealerweise einen runden) mit einer beschreibbaren Tischdecke (bereitet diese vorher aus Papiertischdecken oder Tapetenresten vor).

2. Ordnet die Teilnehmenden kleinen Gruppen (3-5 Personen) zu, die sich zusammen an einen Tisch setzen. Hierbei kann jeder Tisch ein anderes Thema aufgreifen, z.B. Gesundheit, Bildung, Mobilität.

3. In den Kleingruppen diskutieren die Teilnehmenden zu dem entsprechenden Thema entlang einer vordefinierten Fragestellung (+/- 20 Minuten). Die wichtigsten Punkte der Diskussion sollten direkt schriftlich oder grafisch auf der Tischdecke festgehalten werden. Es gibt mehrere Diskussionsrunden, i.d.R. nach Anzahl der verschiedenen Fragestellungen, z. B.: welche Probleme gibt es? Welche Ideen stehen im Raum? Welche Stakeholder sind beteiligt?

4. Nach jeder Runde wechseln die Teilnehmenden an einen beliebigen anderen Tisch. Ein*e zuvor ausgewählte Teilnehmer*in bleibt als "Gastgeber*in" am Tisch sitzen, um die vorherigen Diskussionen den neuen Teilnehmenden kurz zusammenzufassen.

5. In der zweiten Gesprächsrunde sollen die festgehaltenen Punkte der vorherigen Diskussion genutzt werden, um diese mit der neuen Gesprächsrunde zu verknüpfen. Es besteht aber auch die Möglichkeit völlig neue Anregungen zu sammeln. Dieser Ablauf wiederholt sich bis jede*r Teilnehmer*in alle Tische besucht hat oder die letzte Frage zur Diskussion gestellt wurde.

6. Nach der letzten Runde werden die Ergebnisse und Erkenntnisse durch die Gastgeber*innen der Tische, die als einzige alle Diskussionen zu dem jeweiligen Thema mitverfolgt haben, allen Teilnehmenden vorgestellt, diskutiert und abschließend zusammengefasst.

Mehr zu dem Tool

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Die Methode bringt im wahrsten Sinne des Wortes alle Teilnehmenden "an einen Tisch" und unterschiedliche Gesichtspunkte "auf den Tisch".
  • Das World Café ist ein effizientes Tool, das mit wenigen materiellen und finanziellen Ressourcen durchzuführen ist.
  • Die Gesprächspartner*innen lernen sich untereinander und die institutionellen Hintergründe der anderen besser kennen.
  • Durch die Beteiligung verschiedener Stakeholder wird die Akzeptanz für die Lösungsansätze erhöht.

Nachteile:

  • Die Formulierung einer spezifischen Fragestellung in der Vorbereitung und die Aufbereitung der Ideen im Nachgang kann sehr zeitintensiv sein.
  • Die Nachbereitung ist häufig erschwert durch unleserliche Schrift oder zu kurz geratene Beiträge, z. B. "Gesundheit", die schwer auszuwerten sind.
  • Motivation der Gesprächspartner*innen zur Ideenentwicklung und Diskussion muss gegeben sein.

Praxisanwendung

Das Teilprojekt "Gemeinschaft zwischen Tradition und Wandel (Dorf 4.0)" beschäftigt sich im münster.land.leben mit den ruralen Herausforderungen des Dorfes Ellewick-Crosewick der Gemeinde Vreden. Mit dem Ziel, die Attraktivität des Dorfes langfristig zu steigern, möchte das Projekt durch technische Lösungen unterstützen. Hierzu mussten zunächst die verschiedenen Probleme der Bürger*innen hinsichtlich der Bereiche Mobilität, Familie, Bildung, soziales und kulturelles Leben sowie Gesundheitsversorgung identifiziert und durchdrungen werden, um zu verstehen, welche möglichen Lösungsansätze entwickelt werden können. Hierzu haben die Projektverantwortlichen in Zusammenarbeit mit der Bürgergenossenschaft des Dorfes die Bürger*innen zu einem World Café eingeladen. MünsMit Hilfe der Methode wurden in einer ersten Diskussionsrunde in Kleingruppen von drei bis acht Personen die Probleme in den Bereichen Mobilität, Familie, Bildung, soziales und kulturelles Leben sowie Gesundheitsversorgung identifiziert. An jedem der fünf aufgestellten Tische wurde ein anderes Thema behandelt. Nach jeder Runde wechselten die Teilnehmenden an einen beliebigen anderen Tisch. Aufbauend auf den festgehaltenen Problemen wurden in einer zweiten Runde mögliche Lösungsansätze entwickelt. In einer dritten Runde diskutierten die Teilnehmenden, welche Stakeholder bei der Umsetzung der zuvor genannten Ideen beteiligt sein könnten. Im Anschluss wurden die Ergebnisse aller Tische vorgestellt und diskutiert. Als Resultat wurde die Idee einer Dorf-App generiert, die zur Lösung der am meisten genannten Probleme aus den unterschiedlichen Bereichen beitragen kann.

Tipps aus der Praxis

  • Nutzt einen "Silent observer", der die Gespräche in den Diskussionsrunden protokolliert, hierdurch werden keine Aspekte vernachlässigt.
  • Eine gute Moderation, die den Zeitrahmen einhält, alle mit einbindet und die Ergebnisse der Vorrunden gut zusammenfasst, ist wichtig.
  • Achtet darauf, dass Ich-Botschaften verwendet werden, damit die Teilnehmenden sich auch mit dem Problem identifizieren können: anstatt "Es gibt das Problem, dass …" verwendet lieber "Ich sehe das Problem darin, dass …".
  • Teilt die Tischvorlage in verschiedene Bereiche ein, in denen jeweils die Anregungen einer bestimmten Fragestellung festgehalten werden können, oder nutzt verschiedene Farben, um die Themen besser zu clustern, z. B. rot = Probleme/ Hindernisse, grün = Lösungsansatz, blau = involvierte Stakeholder.
  • Erstellt für jeden Tisch eine andere Thematik, z. B. Mobilität, Gesundheit, Vereine etc.
  • Nehmt vor Ort Fotos von den Tischdecken auf, bevor ihr sie entfernt. Dadurch wird die Nachbereitung vereinfacht.

Testimonial



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