Das Studium dauert insgesamt vier Jahre (acht Semester), in denen Sie Ihre Ausbildung abschließen und Ihren Bachelorabschluss erwerben. Im ersten Jahr steht Ihre berufliche Ausbildung im Vordergrund. Die Berufsschulpflicht entfällt, wir empfehlen Ihnen dennoch, das Berufskolleg zu besuchen. Einige Berufskollegs stimmen den Unterricht auf unser Studienmodell ab.
Nach diesem Jahr machen Sie Ihre Zwischenprüfung und steigen dann in das Studium an der FH Münster ein. Sie besuchen während der Vorlesungszeit die Veranstaltungen. In Ihrem zweiten Studienjahr sind Sie zusätzlich einen Tag in der Woche am Berufskolleg. Ihre betriebliche Ausbildung setzen Sie in der vorlesungsfreien Zeit fort. Nach zweieinhalb Jahren können Sie Ihre Facharbeiterprüfung ablegen und haben so schon den ersten Abschluss. Das letzte halbe Jahr des vierjährigen Studiums besteht aus Praxisphase und Bachelorarbeit, die Sie in Ihrem Unternehmen durchführen. Sie setzten jetzt Ihre Erfahrungen aus der praktischen Ausbildung und Ihre im Studium erworbene Ingenieurkompetenz zur Bearbeitung einer anspruchsvollen Aufgabe ein, zum Beispiel bearbeiten Sie ein Softwareprojekt zur Steuerung einer komplexen Anlage oder entwickeln Hardware in Ihrem firmenspezifischen Umfeld.
Inhaltlich gliedert sich Ihr Hochschulstudium in zwei Stufen: Zu Beginn befassen Sie sich mit den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenfächern wie Mathematik und Physik sowie der Elektrotechnik, Informatik und Elektronik. Dadurch schaffen Sie die Basis für das Vertiefungsstudium entsprechend Ihren Interessen aus einem unserer Schwerpunkte:
- Automatisierungstechnik: Die Automatisierungstechnik ist die Grundlage heutiger industrieller Produktion. Mit Hilfe von Sensoren, elektrischen Antrieben und intelligenten Steuerungen sorgt sie dafür, dass Produkte kostengünstig und energiesparend hergestellt werden. In dieser Vertiefungsrichtung befassen Sie sich mit Regelungstechnik und der Vernetzung von Anlagen über Bussysteme. Praxisnah programmieren Sie selbst die Abläufe einer Modellfabrik und bringen einem Roboter das Erkennen von Gegenständen bei.
- Erneuerbare Energien: Die erneuerbaren Energien entwickeln sich zur tragenden Säule unserer Energieversorgung. In diesem Schwerpunkt lernen Sie den Aufbau von Windkraftanlagen kennen und befassen sich mit Energiespeichern. Im Solarlabor untersuchen Sie Solarmodule und Wechselrichter und planen Photovoltaikanlagen. Damit die erzeugte Energie auch beim Kunden ankommt, konzipieren Sie die Energienetze der Zukunft.
- Embedded Engineering: Wie können Hardware und Software aufeinander abgestimmt werden, um eine optimale Lösung für technische Probleme zu erreichen? Welcher Chip führt die Software am schnellsten aus? Kennt die Software die CPU, auf der sie laufen soll? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Embedded Engineering. Fundierte Kenntnisse in hardwarenahen Fächern wie Bussysteme, Schaltungstechnik und Rechnerarchitektur sind daher genauso Ziel der Ausbildung, wie eine professionelle Kenntnis der Softwareentwicklung.
- Informationstechnik/Nachrichtentechnik: Ob Mobilfunk, Navigation oder Multimediaanwendungen – all diese Themen sind Bestandteil dieser Vertiefungsrichtung. Sie lernen den Aufbau heutiger Kommunikationssysteme kennen, entwerfen eigene Elektronikschaltungen einschließlich Platinenerstellung, programmieren Mikroprozessoren und untersuchen die Charakteristiken von Antennen.