Dr. Stefan Gesmann, Professor für Erwachsenenbildung und Weiterbildung in der Sozialen Arbeit und …
… Mike Lenkenhoff, stellvertretender Geschäftsführer des Referats Weiterbildung, schildern, wie sich die Corona-Pandemie auf die Arbeit des Referats Weiterbildung auswirkt. (Foto: FH Münster/Katharina Kipp)

Herr Gesmann: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Erwachsenenbildung und Weiterbildung in der Sozialen Arbeit?
Wenn man es ressourcenorientiert ausdrücken möchte, ist Corona ein Innovationsmotor für die Weiterbildung im Feld der Sozialen Arbeit. Dinge, die vor einem Jahr noch nicht möglich erschienen, zum Beispiel Rollenspiele in virtuellen Räumen durchzuführen, sind auf einmal möglich. Gleichwohl merken wir, wie wichtig es ist, dass viele unserer Weiterbildungen in Präsenz stattfinden. Nicht nur, weil gewisse Methoden online kaum zu vermitteln sind, sondern auch, weil Weiterbildung mehr ist, als reine Wissensvermittlung. Unsere Veranstaltungen bieten auch einen geschützten Raum, um das eigene Handeln in der Organisation -mit räumlichen Abstand - zu reflektieren. Darüber hinaus geht es darum, sich mit anderen Fachkräften zu vernetzen und voneinander zu lernen, auch abseits des offiziellen "Lehrplans". All das ist online nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.

Herr Lenkenhoff: Was sind die größten Probleme, die sich durch die Corona-Pandemie für die Arbeit des Referats Weiterbildung ergeben?
Es gab und gibt vielfältige Herausforderungen. Aktuell steht die Entwicklung von didaktisch ansprechenden Online-Weiterbildungen stark im Mittelpunkt. Aber auch die Umorganisation von Präsenzweiterbildungen in Onlineformate oder Neuterminierung von Seminaren fordert das Team stark. Wir sind aktuell froh, viele laufende mehrmodulige Weiterbildungen online fortsetzen zu können und hoffen auf eine baldige Rückkehr in die Präsenz. Wir sind dankbar für den sehr guten Dialog mit dem Dekanat, dem Präsidium und dem Krisenstab der FH. Gemeinsam haben wir in der Vergangenheit verantwortungsvolle Lösungen für die Weiterbildungen gefunden und werden zu gegebener Zeit gute Modelle erarbeiten.

Herr Gesmann: Wie können Weiterbildungen aktuell noch umgesetzt werden und was erwarten Sie nach dem Ende der aktuellen Einschränkungen?
Momentan bieten wir unsere Weiterbildungen ausschließlich online an. Um sowohl unseren Referent*innen, als auch unseren Teilnehmer*innen mehr Planungssicherheit zu bieten, haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, Präsenzveranstaltungen bis zum Ende der Osterferien auszusetzen. Wir hoffen sehr, dass wir danach wieder langsam in den Präsenzbetrieb zurückkehren können. Unsere neue aufgebauten Online-Weiterbildungen (www.weiterbildung-auf-distanz.de) werden wir auch zukünftig weiterhin anbieten. Damit wird das Referat Weiterbildung auch in der "Nach-Corona-Phase" drei Standbeine haben: Weiterbildungen in Präsenz als erstes und wichtigstes Standbein, unsere Inhouse-Weiterbildungen als zweites Standbein sowie unser Online-Angebot als drittes Standbein.

Herr Lenkenhoff: Was bedeutet diese ungewohnte Situation für Ihre Mitarbeiter*innen?
Die Corona-Pandemie hat allen Kolleg*innen in unserem Referat viel abverlangt. Aufgrund der begrenzten Planbarkeit der Zukunft mussten wir viele Weiterbildungen kurzfristig verschieben oder absagen. Gleichzeitig haben wir den Bereich Online-Weiterbildungen komplett neu aufgebaut. Dies ist ein Kraftakt, der uns alle gefordert hat und nach wie vor fordert. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Online-Weiterbildungen so gut angenommen werden. Dies ist auch dem hohen Engagement vieler Kolleg*innen vom Fachbereich geschuldet. Auf der Suche nach innovativen Themen für Online-Weiterbildungen haben viele Kolleg*innen vom Fachbereich mit angepackt. Daher können wir jetzt ein Angebot präsentieren, das deutlich von der Handschrift des Fachbereichs geprägt ist. Darauf sind wir ein bisschen stolz.

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