Stephan Petz erhielt den Hochschulpreis für die beste Bachelorarbeit des Fachbereichs Sozialwesen im Jahr 2020. (Foto: privat)

(17. Juni 2021). Wir haben mit dem 32-Jährigen über seine Bachelorarbeit "Synoptischer Vergleich der Disziplintheorien nach Hans Thiersch und Silvia Staub-Bernasconi" und seine Auszeichnung mit dem Hochschulpreis gesprochen.

 

Waren Sie sehr überrascht, als Sie erfahren haben, dass Sie für Ihre Bachelorarbeit den Hochschulpreis erhalten haben?

Ja, sehr! Als mein Betreuer Prof. Dr. Hugo Mennemann mich Mitte Februar per Mail informiert hat, dass meine Arbeit mit dem Hochschulpreis ausgezeichnet wird, habe ich es erst gar nicht glauben können. Ich habe bisher nämlich noch nie irgendeinen Preis gewonnen und fand meine Arbeit auch eigentlich gar nicht so speziell. Aber natürlich habe ich mich total darüber gefreut und finde es toll, dass die ganze Mühe, die ich da reingesteckt habe, jetzt dadurch nochmal eine besondere Wertschätzung erfährt.

 

Wie sind Sie auf das Thema Ihrer Bachelorarbeit gekommen?

Alle Bachelorstudierenden müssen im ersten Semester ein theoretisches Grundlagenseminar zu Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit belegen. Viele haben ziemliche Schwierigkeiten damit, aber ich fand es total spannend, mich so intensiv mit wissenschaftlichen Theorien auseinanderzusetzen. Tatsächlich war es sogar eins meiner Lieblingsmodule. Daher habe ich ab dem zweiten Semester auch als Tutor in genau diesem Modul gearbeitet und den anderen Studierenden geholfen, Zugang zu den Theorien unserer Disziplin zu finden. Dies ist vielen nicht leichtgefallen und irgendwann hatte ich die Idee, in meiner Abschlussarbeit ein Instrument zu entwickeln, das die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien erleichtert. Der von mir für den Vergleich von Thierschs und Staub-Bernasconis Theorien konstruierte Kriterienkatalog lässt sich auch auf andere Theorien übertragen und kann somit von den Studierenden genutzt werden.

 

Lassen sich die Ergebnisse Ihrer Bachelorthesis für die praktische Soziale Arbeit nutzen?

Tatsächlich ist es für Fachkräfte der Sozialen Arbeit sehr hilfreich, wenn sie für ihr professionelles Handeln einen theoretischen Bezugsrahmen haben. Und ich hoffe, dass meine Arbeit ihnen den Zugang zu unseren Disziplintheorien erleichtert und Praxiseinrichtungen hilft, ein differenziertes Konzept zu entwickeln. Dann können sich die Sozialarbeitende daran orientieren und diese fachlich begründete Wahrnehmung der Wirklichkeit auf ihre konkrete Tätigkeit übertragen.

 

Ihre Betreuer haben Ihnen empfohlen, theoretisch und wissenschaftlich weiterzuarbeiten und eine Veröffentlichung Ihrer Bachelorarbeit ans Herz gelegt. Wie stehen Sie dazu?

Ich werde auf jeden Fall versuchen, die Veröffentlichung meiner Bachelorarbeit in die Wege zu leiten. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, später noch einen Masterstudiengang zu absolvieren und mich dann noch stärker auf Forschung und Wissenschaft zu konzentrieren. Zuerst möchte ich aber jetzt Praxiserfahrungen sammeln und endlich Geld verdienen. Derzeit bin ich allerdings noch auf Stellensuche. Am liebsten würde ich in der Sozialberatung einer psychiatrischen Klinik arbeiten.

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