Lebenswirklichkeiten unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in urbanen Räumen
Laut UNHRC-Report von 2016 suchten und 1,25 Millionen Geflüchtete, vor allem aus Syrien, Irak und Afghanistan, aber auch Nordafrika Zuflucht in der Europäischen Union vor politischen Unruhen und Konflikten. Der mediale Diskurs vermittelte eine „moralische Panik“ über Immigration und trug zu einer Konstruktion des Bildes der „anderen“ als Bedrohung für europäische Werte, Sicherheit und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei. Dadurch entstand Aufwind für nationalistisch ornamentierte Gruppierungen und Parteien, welche die Angst und ablehnende Haltungen für ihre eigene Agenda zu instrumentalisieren vermochten und die eine imaginäre Linie zwischen „uns“ und „denen“ schufen.
Das Forschungsprojekt „Lebenswirklichkeiten unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in urbanen Räumen“ geht den Fragestellungen nach:
- Wie werden soziale Grenzen herausgefordert und von jungen Geflüchteten lokal und transnational geformt?
- Wie beeinflussen kulturelle Faktoren und die individuellen Biographien der jungen Geflüchteten die Rekonfiguration dieser sozialen Grenzen?
- Welchen Einfluss haben Diskriminierung und der öffentliche Diskurs auf den Prozess sozialer Grenzziehung?
Dafür werden junge Geflüchtete über einen längeren Zeitraum begleitet, um herauszuarbeiten, wie sie urbane Räume für ihr Alltagsgestaltung nutzen, welche Grenzen sich ergeben und wie der Integrationsprozess im Zusammenspiel mit dem urbanen Alltagsleben aus Perspektive junger Geflüchteter organisiert und erlebt wird.
Projektleitung
Prof. Dr. rer. pol. habil. Sebastian Kurtenbach
Fachbereich Sozialwesen
Friesenring 32
48147 Münster
Tel: 0251 83-65745
Fax: 0251 83-65702
kurtenbachfh-muensterde
Mitarbeitende
- Abdul Rauf M.A.
Projektzeitraum
Finanzierung
- Das Projekt wird gefördert durch ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung