Virtuelle Ausstellung: Digitalisierung und Alter

FH-Studierende präsentieren Ideen für geistige Gesundheit und Demenz


Münster (19. Juni 2020). Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 300.000 Menschen an Demenz. Rund 1,7 Millionen sind es insgesamt. Betroffene brauchen Unterstützung, und dabei kann die Digitalisierung helfen. Wie genau, zeigen Studierende der Sozialen Arbeit an der FH Münster in der virtuellen Ausstellung „Alter digital gedacht. Ideen für geistige Gesundheit und Demenz“. Unter Leitung von Dr. Gesa Linnemann haben sie sich multimedial mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist seit heute (19. Juni) unter alter-digital.pageflow.io/fh abrufbar.

Auf der Internetseite lernen Interessierte aktuelle und innovative Ideen kennen oder testen interaktiv Lösungen selbst – zum Beispiel ein Ortungssystem. Damit hat sich die Gruppe von Philipp Terstappen beschäftigt. „Wer an Demenz erkrankt ist, weiß irgendwann nicht mehr, wo er oder sie sich befindet und verläuft sich schlimmstenfalls. Eine schnelle Ortung ist deshalb wichtig“, erklärt er. In der virtuellen Ausstellung zeigen die Studierenden einzelne Komponenten dieses Systems. „Die Nutzerinnen und Nutzer können sich durch Bilder klicken und die Funktionsweise kennenlernen.“

Laura Steinhoff hat sich in ihrer Gruppe der Frage gewidmet, wie man mit Hilfe der Digitalisierung vorbeugend arbeiten kann. „Die Demenzprävention ist umstritten, weil es schwer ist, diese wissenschaftlich zu erforschen. Das hat uns sehr gereizt. Also haben wir den aktuellen Stand der Wissenschaft analysiert“, sagt sie. Es gibt mehrere Säulen der Prävention: Ernährung, Bewegung, Kontaktpflege. „Wir stellen dar, welche technischen Hilfsmittel in den jeweiligen Bereichen vorhanden sind“, so Steinhoff. Das gelingt über ein Kurzvideo zum Thema und viele Infotexte, die allesamt auch vertont wurden. „Wir haben ganz bewusst auch mit Tonspuren gearbeitet, um die Seite barrierefrei zu gestalten.“

Entstanden sind alle Arbeiten im Projektseminar von Dr. Linnemann. „Eigentlich hatte ich eine Wanderausstellung geplant, die jetzt verschiedene Stationen durchlaufen sollte: Seniorenheime, Kulturzentren, offene Bürgertreffs“, so die Nachwuchsprofessorin. Doch dann kam Corona und damit die Einsicht: eine virtuelle Lösung muss her – eine große Herausforderung, erinnert sich Steinhoff. „Wir hatten schon zwei Wochen am Projekt gearbeitet, dann war plötzlich der Lockdown da. Also mussten wir uns ziemlich schnell umstellen.“ Wie funktioniert das Programm? Welches Design ist bei einer Internetseite wichtig? Und wie kann Interaktion stattfinden, wenn alle Nutzerinnen und Nutzer die Ausstellung nur virtuell besuchen? „Die Studierenden haben sich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt. Das war wirklich toll zu beobachten“, so Linnemann.

Jetzt ist die Seite online – passend zum heutigen Digitaltag 2020. Unter dem Hashtag „digitalmiteinander“ beleuchten zahlreiche Online-Aktionen die unterschiedlichen Aspekte der Digitalisierung.


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