Hochschulzertifikatskurs FASD Fachkraft

9. März 2020 - 18. Januar 2021

Zum Thema

Ausgangslage

Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft kann für die betroffenen Kinder lebenslange Folgen haben. Da die Symptome sehr variabel ausgeprägt sein können, wird heute der Terminus Fetal Alcohol Spectrum Disorder (FASD) verwendet. Er umfasst das körperliche Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms (FAS) sowie das partielle FAS (pFAS) und entwicklungsneurologische Schäden nach vorgeburtlicher Alkoholexposition (ARND).

Viele betroffene Kinder sehen zwar völlig gesundaus, zeigen aber deutliche Verhaltensstörungen. Kinder mit FASD können Risiken nicht einschätzen, sind distanzlos und leicht verleitbar. Sie vergessen schnell und können aus Erfahrungen nicht gut lernen.

Die betroffenen Kinder benötigen Anleitungen, Orientierungshilfen, feste zeitliche und räumliche Strukturen und ritualisiertes Handeln im Alltag.

Auch mit der Volljährigkeit sind FASD-Patienten/-innenüberwiegend nicht in der Lage, ein selbstständiges Leben zu führen. Sie bleiben arglos und verleitbar und bedürfen deshalb oftmals der weiteren Betreuung.

 

Ziel des Hochschulzertifikatskurses

Die Absolventen/-innen des Hochschulzertifikatskurses sollen befähigt werden, im eigenen Arbeitskontext mit an FASD erkrankten Menschen professionell zu arbeiten sowie als Multiplikatoren/-innen in der eigenen Einrichtung tätig zu sein und anderen Fachkräften und ggf. Angehörigen von Erkrankten beratend zur Seite stehen. Zu diesem Zweck findet innerhalb des Hochschulzertifikatskurses FASD eine intensive interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild FASD, seiner Symptomatik und den Belastungen und Einschränkungen statt, die sich für die Betroffenen und deren Umfeld (Familie, Schule, Arbeitswelt) ergeben.

 

Abschlussverfahren

Um das Hochschulzertifikat „Fachkraft für FASD“ der FH Münster zu erlangen, muss eine transferorientierte Abschlussarbeit (ca. 15 Seiten) verfasst (eine Falldarstellung oder ein Projekt) und im Abschlussmodul in Gruppen-Kolloquien präsentiert werden.

 

Zum Transferpatenmodell

Um den Lerntransfer zu steigern, sollen alle Teilnehmenden durch sogenannte Transferpaten/-innen während der gesamten Weiterbildung begleitet werden. Als Transferpaten/-innen sollten primär Leitungskräfte aus der eigenen Organisation gewonnen werden, die in der Regel für die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zuständig sind und die über die notwendigen Ressourcen verfügen, um „Transferbarrieren“ zu minimieren. Es sollte von Seiten der Organisation eine grundsätzliche Offenheit gegenüber dem Thema FASD bestehen.

Der transfersteigernde Charakter des Transferpatenmodells spiegelt sich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen wider, die nach jedem Weiterbildungsmodul zwischen Teilnehmer/in und Transferpaten/-in innerhalb der eigenen Organisation stattfinden.

Um sich mit den Inhalten der Weiterbildung und dem Transferpatenmodell vertraut zu machen, sind alle Transferpaten/-innen zum Auftakt und Abschluss der Weiterbildung eingeladen (zeitlicher Umfang: jeweils ½ Tag). Am 22.09.2020 (13:00-16:00 Uhr) sind die Transferpaten/-innen zu einem Workshop zum Thema: „Implementierung der Thematik FASD in die eigene Organisation“ eingeladen.

Veranstaltungsinhalte

Modul 1: Einführung in die Weiterbildung, Krankheitsbild
Modul 2: Die Lebenswelt von Menschen mit FASD, u.a. Best Practice Jugendhilfeeinrichtung und Eingliederungshilfe
Modul 3: Sozialrechtliche Grundlagen in der Arbeit mit an FASD Erkrankten (1,5 Tage) und Einstieg in die Projektentwicklung (0,5 Tage)
Modul 4: Beratung von Menschen mit FASD
Modul 5: Vertiefende Aspekte
Modul 6: Abschluss und Kolloquien

Zielgruppe

Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern mit einschlägiger
Berufserfahrung, insbesondere aus der Jugendhilfe (Pflegekinderhilfe, stationäre und ambulante Hilfen
zur Erziehung, ASD, Beratungsstellen, Einrichtungen von Bildung und Erziehung etc.)

Rahmendaten der Veranstaltung
Unterrichtsstunden:104
TeilnehmerInnenzahl:20
Teilnahmeentgelt:1.485,00 €
Teilnahmehinweise:Download der Teilnahmehinweise
AnsprechpartnerInnen, DozentInnen, ReferentInnen und Seminarleitung

Fachliche Leitung
  • Dr. rer. medic. Reinhold Feldmann, Dipl.-Psych., Psychol. Psychotherapeut
  • Klaus ter Horst, Therapeutischer Leiter, Eylarduswerk
ReferentIn
  • Dagmar Sudhoff, Dipl.-Psych., Wittekindshof
  • Nicole de Vries, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Prof. Dr. Andreas Siemes, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Ramona Geßler, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • Teresa Löbbe, Päd. Fachkraft, Eylarduswerk
Veranstaltungsort
  • Deilmann Haus III
    Johann-Krane-Weg 25
    48149 Münster
  • Raum: Wird noch bekanntgegeben
Termin(e), Uhrzeiten

Start
9. März 202010:00 - 17:00 Uhr
10. März 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 2
26. Mai 202010:00 - 17:00 Uhr
27. Mai 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 3
17. August 202010:00 - 17:00 Uhr
18. August 202009:00 - 16:00 Uhr
19. August 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 4
21. September 202010:00 - 17:00 Uhr
22. September 202009:00 - 16:00 Uhr

Modul 5
2. November 202010:00 - 17:00 Uhr
3. November 202009:00 - 16:00 Uhr
4. November 202009:00 - 16:00 Uhr

Kolloquien
18. Januar 202109:00 - 15:00 Uhr

Sortierung

Veranstaltungen im Jahr 2019:

April 2024

22. April 2024Online-Infoveranstaltung zum Hochschulzertifikatskurs Systemisches (Sozial-) Management
23. April 2024 -
30. April 2024
Tue Gutes und rede darüber - Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialen Arbeit (ONLINE)
7/20
7/20

Es sind noch Plätze frei.
26. April 2024„Damit es in der Schule klappt“ - Schulbegleitung bei Kindern mit FASD
9/20
9/20

Es sind noch Plätze frei.
29. April 2024 -
30. April 2024
Mediation und Beratung hocheskalierender Elternsysteme – Vom Verlassen der eisigen Höhen
18/18
18/18

Es sind nur noch Plätze auf der Warteliste frei.
29. April 2024Online-Infoveranstaltung zum Hochschulzertifikatskurs New Work: Transformation und Neue Führung in Organisationen Sozialer Arbeit
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