Kinder mit ADHS: Neue Perspektiven & beziehungsorientierte Interventionen
20. März 2025 - 10. April 2025ADHS wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Doch inwiefern haben all diese Debatten, in denen von einer Zunahme der Erkrankung, von Fehldiagnosen oder gesellschaftlichen Ursachen gesprochen wird, ihre Berechtigung?
Die Krankenkasse BARMER GEK analysierte Daten von über acht Millionen Versicherten aus den Jahren 2006 bis 2014. Sie stellte dabei neben einem altersübergreifenden Anstieg der Diagnoseraten deutliche regionale Unterschiede in Bezug auf Diagnose- und Verordnungsraten fest und fordert anknüpfend daran eine Fachdiskussion zum Thema ADHS.
Die Weiterbildung ist in vier Teile gegliedert und umfasst eine Einführung in die verstehende Perspektive auf ADHS im Kindesalter sowie beziehungsorientierte Interventionsmöglichkeiten in pädagogischen Kontexten.
Zu Beginn wird die ADHS-Erkrankung aus medizinischer Perspektive erläutert und daraufhin eine neue Betrachtungsweise vorgestellt, die den Sinn hinter den auffälligen Verhaltensweisen näher in den Fokus nimmt. Dabei wird die Relevanz psychosozialer Ursachenfaktoren vor dem Hintergrund der Epigenetik und Neuroplastizität thematisiert und im Rahmen dessen beispielsweise die Bedeutung von Trauma, Bindung oder Frühgeburt besprochen. Abschließend wird ein beziehungsorientierter Interventionsansatz dargelegt, der seinen Fokus unter anderem auf die Elemente der emotionalen Verfügbarkeit, das Spiegeln, die Ko-Regulation und den Aufbau einer sicheren Bindung legt.
Neben der Darlegung theoretischer Informationen werden die besprochenen Inhalte innerhalb der Weiterbildung auf konkrete Fallbeispiele angewandt.
Termin 1: Eine neue Perspektive auf die ADHS-Erkrankung
- Studien zu ADHS
- Das Krankheitsbild der ADHS-Erkrankung
- Die Relevanz psychosozialer Faktoren
Termin 2: Die Sinnhaftigkeit des auffälligen kindlichen Verhaltens
- Der Perspektivwechsel
- Das Verhalten der Kinder als sinnhafte Reaktion
- Die Relevanz anderer psychischer Störungen
- Ursachen für fehlende Fähigkeit zur Selbstmitteilung
- Folgen des fehlenden Verstehens
Termin 3: Entstehungsbedingungen von ADHS-Symptomen
- Eltern-Kind-Interaktion & ADHS
- Containment, sichere Bindung, psychisch-selbstreflexiver Raum
- mögliche Bedrohungen (z.B. Lernprozesse, Trauma)
- Störungen des Containments, der sicheren Bindung & der Entwicklung eines psychisch-selbstreflexiven Raumes
Termin 4: Ein beziehungsorientierter Interventionsansatz
- Die Rolle der Pädagogik
- Selbstreflexion
- Situationsanalyse
- pädagogische Interventionen in der Arbeit mit Eltern & Kind
Fachkräfte, die in pädagogischen Kontexten mit Kindern mit ADHS-Diagnose, Verdacht auf ADHS oder ähnlichen Verhaltensauffälligkeiten tätig sind. Mögliche berufliche Kontexte sind zum Beispiel die ambulante und stationäre Jugendhilfe, Kindertagesstätten, Kindertagespflege, Grundschulen, Schulsozialarbeit, Offene Ganztagsschule, Frühförderstellen oder heilpädagogische Tätigkeitsbereiche.
Die Weiterbildung beschäftigt sich mit ADHS im Kindesalter.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | FH Münster |
Unterrichtsstunden: | 16 |
TeilnehmerInnenzahl: | 20 |
Teilnahmeentgelt: | 310,00 € |
ReferentIn
- Julia Maria Hatke M.A. Erziehungswissenschaftlerin (Schwerpunkt: Pädagogik der frühen Kindheit), Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin B.A., Ergotherapeutin
- ONLINE
Zoom
48149 Münster - Raum: Den Zoom-Zugang erhalten Sie mit der Einladung
Termin(e), Uhrzeiten | |
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20. März 2025 | 14:00 - 17:30 Uhr |
27. März 2025 | 14:00 - 17:30 Uhr |
3. April 2025 | 14:00 - 17:30 Uhr |
10. April 2025 | 14:00 - 17:30 Uhr |