Zertifikatskurs "Krisenintervention - ressourcenorientierte Ansätze der Sozialen Arbeit"
18. März 2019 - 31. Oktober 2019Ausgangslage
Wenn Sozialarbeiter/-innen in Aktion treten, ist dies nicht selten die Reaktion auf eine drohende oder bereits eingetretene Krise. Verkürzt betrachtet könnte man Soziale Arbeit daher auch als Krisenarbeit bezeichnen. Doch Krise ist nicht gleich Krise: Einer Krise, die aufgrund einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit eintritt, muss beispielsweise anders begegnet werden, als einer Krise, die beim Verlust des geliebten Partners entsteht. Entwicklungskrisen bei Jugendlichen muss anders begegnet werden, als Krisen, die in Folge von familiärer Gewalt im Familiensystem entstehen. Genauso braucht es für Krisen von Paaren möglicherweise anderer Ansätze und Konzepte, als bei Krisen, die im hohen Lebensalter oder im beruflichen Kontext entstehen. Kurz: Jede Krise ist einzigartig! Dennoch lassen sich wiederkehrende (Entstehungs-)Muster und damit auch Bearbeitungsstrategien für Krisen konstatieren.
Ziel des Zertifikatskurs
Der Zertifikatskurs „Krisenintervention - ressourcenorientierte Ansätze der Sozialen Arbeit“ setzt sich zum Ziel Fachkräfte der Sozialen Arbeit zu befähigen Krisen professionell zu verstehen und Klient/innen mit Blick auf die vorhandene Ressourcen fachliche Unterstützung bei der Lösung bzw. Bewältigung von Krisen anzubieten. Hierzu braucht es einerseits entsprechendes Fachwissen sowohl zur Entstehung, als auch zum Verlauf von Krisen. Andererseits ist ein umfassendes methodisches Repertoire vonnöten, um konkrete Unterstützungsleistung bei der Bewältigung von Krisen anzubieten sowie Kenntnis von Hilfesystemen und rechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der Systeme. Davon ausgehend, dass eigene Erfahrungen im Umgang mit Krisen stets auch implizit das sozialarbeiterische Handeln beeinflussen, braucht es darüberhinausgehend einer kritischen Reflexion der eigenen „Krisenbiografie“.
Übersicht der Weiterbildungsmodule
Modul 1: Grundlagen der Krisenintervention
- Eröffnungsvortrag "Ressource ist der Schlüssel zu Krise"- R. Bolhaar
- Krisendefinition, Krisenmodelle, Krisentypen und Krisenverläufe
- Definition der Krisenintervention
Modul 2: Sozialpädagogische Handlungsansätze
- Überblick: Sozialpädagogische Handlungsansätze
- Fokussierung: Professionelle Identität - sozialpädagogisches Wahrnehmen und Handeln
- Übertragung: Sozialpädagogisches Verständnis von Krisensituationen und Handlungsvollzügen
Modul 3: Krisen und Ressourcen
- Krisen erleben und Kompetenzerweiterung
- Professionelles Vorgehen bei Suizidalität
- Modelle – Methoden – Techniken ressourcenorientierter Krisenintervention
Modul 4: Erfahrungen mit eigenen Krisen
- Bewältigungsmuster in Krisen
- Eigene Krisenbiographie
- Lebenskrisen als Chance persönlicher Entwicklung
Modul 5: Rechtliche Grundlagen
- Rechtliche Grundlagen für Krisenintervention
Modul 6: Gesprächsführung in Krisen und schwierigen Beratungssituationen
- Kollegiale und Klient/-innenzentrierte Fallbearbeitung
- Praktische Umsetzung des Bella-Konzeptes anhand eigener Fälle
- Auftragsklärung, Zieleentwicklung, Maßnahmenplanung, Rückfallprophylaxe
Modul 7: Aspekte der Krisenintervention
Tag 1. Vernetzung und Kooperation
- Überblick über vorhandene Hilfesysteme
- Kooperation mit Organisationen der Krisenintervention
Tag 2. Professionelle Selbstfürsorge
- Persönliches Gesundheits- und Energiemanagement
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Abschlussverfahren
Um das Hochschulzertifikat „Krisenintervention - ressourcenorientierte Ansätze der Sozialen Arbeit“ der FH Münster zu erhalten, ist eine Anwesenheit von mindestens 90 % erforderlich, zudem die Erstellung einer Abschlussarbeit (Gesamtumfang: ca. 15-20 DIN A4 Seiten).Die Inhalte der Abschlussarbeiten werden in Form eines Kolloquiums reflektiert.
Praxistransfer
Der Zertifikatskurs verfolgt das Ziel, nicht nur eine hohe Zufriedenheit und positive Lernerfahrungen auf Seiten der Teilnehmenden auszulösen, sondern darüber hinaus auch
einen Transfer der Weiterbildungsinhalte in die berufliche Praxis zu ermöglichen. Um den Lerntransfer zu steigern, sollen die Teilnehmenden durch sogenannte Transferpaten/-innen während der gesamten Weiterbildung begleitet werden. Der transfersteigernde Charakter des Transferpatenmodells spiegelt sich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen wider, die nach jedem Weiterbildungsmodul zwischen Teilnehmer/-in und Transferpaten/-in innerhalb der eigenen Organisation stattfinden. Um sich mit den Inhalten der Weiterbildung als auch dem Transferpatenmodell vertraut zu machen, sind alle Transferpaten/-innen zum Auftakt der Weiterbildung eingeladen (1/2 Tag). Während der Weiterbildung werden die Transferpaten/-innen kontinuierlich durch die Kursbegleitung mit Informationen zu den jeweiligen Modulen versorgt. Zum Abschluss des Zertifikatskurses sind die Transferpaten/-innen ebenfalls herzlich eingeladen (1/2 Tag).
Die Unterstützung durch einen Transferpaten/eine Transferpatin wird von der FH Münster außerordentlich begrüßt, stellt aber kein Aufnahmekriterium für eine Teilnahme an dem Kurs dar.
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | FH Münster, Fachbereich Sozialwesen |
Veranstaltungsart: | Zertifikatskurs |
Unterrichtsstunden: | 112 |
TeilnehmerInnenzahl: | 18 |
Teilnahmeentgelt: | 1.390,00 € |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
AnsprechpartnerIn
- Jelena Schoppmann, Dipl.-Soz.Päd.
- Ralf Bolhaar, Dipl.Soz.Arb., M.Sc.(Supervision)
- Prof. Dr. phil. Christina Hölzle
- Prof. Dr. phil. Hugo Mennemann
- Petra Karralus, Dipl.Päd., Supervisorin (DGSv), Krisenhilfe Münster
- Deilmann Haus III
Johann-Krane-Weg 25
48149 Münster - Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Modul 1 | |
18. März 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
19. März 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 2 | |
4. April 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
5. April 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 3 | |
20. Mai 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
21. Mai 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 4 | |
3. Juni 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
4. Juni 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 5 | |
8. Juli 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
Modul 6 | |
9. Juli 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
10. Juli 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 6 | |
10. September 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
11. September 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Kolloquien / Abschluss | |
31. Oktober 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |