Zertifikatskurs Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien
30. September 2019 - 5. Oktober 2020Ausgangslage
Psychische Erkrankungen eines oder beider Elternteile stellen für die gesunde psychische Entwicklung eines Kindes ein erhebliches Risiko dar. Nicht selten sind Familien mit psychisch kranken Eltern auch auf Erziehungshilfen angewiesen, wobei ambulante Hilfen wie die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) eine häufig gewählte Hilfeform darstellen. Derzeit sind die Fachkräfte der ambulanten Hilfen und des ASD aber oftmals überfordert, aufgrund der psychischen Erkrankung eines Elternteils die Leistungsfähigkeit der Eltern in Bezug auf die Versorgung, Betreuung, Beziehungsgestaltung und Erziehung ihrer Kinder richtig einschätzen zu können. Es bestehen Unsicherheiten, ob diese Familien mit den bestehenden Jugendhilfeangeboten ausreichend und kindgerecht versorgt werden. Aber auch die Fachkräfte der Einrichtungen in der Erwachsenenpsychiatrie sind zunehmend mehr mit der Frage konfrontiert, wie psychisch kranke Eltern in der Bewältigung ihrer Aufgaben als Mutter oder Vater unterstützt werden können. Eine ganzheitliche Versorgung der Psychiatrie erfordert es, die Elternschaft der Patienten und Patientinnen systematisch in den Behandlungsplan zu integrieren.
Zur Arbeit in diesem Feld bedarf es deshalb der strukturierten Kooperation des öffentlichen Trägers der Jugendhilfe mit den freien Trägern der Jugendhilfe, aber auch mit den Diensten des Gesundheitswesens im Rahmen eines multidisziplinären Problemzugangs. Dies erfordert von den Fachkräften ganz spezifische Fähigkeiten der Koordination und Integration medizinisch-psychiatrischer und sozialpädagogischer Handlungsstrategien in den Familien im Sinne eines interdisziplinären Problemverständnisses und daraus abgeleiteter Lösungsstrategien.
Ziel des Zertifikatskurses
Der Zertifikatskurs „Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien“ setzt sich zum Ziel, den teilnehmenden Fachkräften solche Problemzugänge und Handlungsstrategien zu vermitteln und damit die Lücke zu schließen, die es bis heute in der Kooperation von psychiatrischen und sozialpädagogischen Institutionen gibt. Es geht darum, im Sinne
interdisziplinärer Handlungsfähigkeit sozialpsychiatrische und sozialpädagogische Handlungsansätze miteinander verzahnen und vor diesem Hintergrund realistische und bedarfsgerechte Hilfen für Familien mit psychisch kranken Eltern gestalten zu können.
Abschlussverfahren
Um das Hochschulzertifikat „Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien“ der FH Münster und der Hochschule Bremen zu erhalten, ist eine Anwesenheit von mindestens 90 % erforderlich, zudem die Erstellung einer Abschlussarbeit (Gesamtumfang: ca. 20 DIN-A 4 Seiten). Die Inhalte der Abschlussarbeiten werden in Form eines Kolloquiums reflektiert (die Kolloquien finden in Kleingruppen statt).
Zum Transferpatenmodell
Um den Lerntransfer zu steigern, sollen die Teilnehmenden des Zertifikatskurses durch sogenannte Transferpaten/-innen während der gesamten Weiterbildung begleitet werden. Als Transferpaten/-innen
sollten primär Leitungskräfte aus der eigenen Organisation gewonnen werden, die in der Regel für die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten zuständig sind und die über die notwendigen Ressourcen verfügen, um „Transferbarrieren“ zu minimieren. Der transfersteigernde Charakter des Transferpatenmodells spiegelt sich in regelmäßigen Reflexionsgesprächen wider, die nach jedem Weiterbildungsmodul zwischen Teilnehmer/-in und Transferpaten/-in innerhalb der eigenen Organisation stattfinden. Um sich mit den Inhalten der Weiterbildung und dem Transferpatenmodell vertraut zu machen, sind alle Transferpaten/-innen zum Auftakt und Abschluss
der Weiterbildung eingeladen (jeweils ein 1/2 Tag). Die Unterstützung durch einen Transferpaten/eine Transferpatin wird von der FH Münster außerordentlich begrüßt, stellt aber kein Aufnahmekriterium für eine Teilnahme an dem Kurs dar.
Modul 1: Einführung in die Weiterbildung, Psychische Krankheitsbilder
Modul 2: Rechtliche Grundlagen der Helfersysteme
Modul 3: Entwicklungspsychologie in Theorie und Praxis
Modul 4: Hilfeplan und Schutzauftrag
Modul 5/6: Das Familiensystem / Moderierte Fallberatung
Modul 7: Begleiten-Beraten-Stabilisieren I
Modul 8: Begleiten-Beraten-Stabilisieren II
Modul 9: Abschluss und Kolloquien
Fachkräfte aus gesundheits- und sozialberuflichen Arbeitsfeldern
Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | FH Münster in Kooperation mit der Hochschule Bremen |
Veranstaltungsart: | Zertifikatskurs |
Unterrichtsstunden: | 132 |
TeilnehmerInnenzahl: | 20 |
Teilnahmeentgelt: | 1.775,00 € |
Teilnahmehinweise: | Download der Teilnahmehinweise |
AnsprechpartnerIn
- Dipl.-Soz.Päd. Ramona Geßler
- Christiane Schellong
- Dr. Michael Hipp
- Felix Braun
- Inge Nowak
- Irmgard Köster-Goorkotte
- Prof. Dr. Andreas Siemes
- Prof. Dr. Reinhold Schone
- Prof. Dr. Stephan Barth
- Deilmann Haus III
Johann-Krane-Weg 25
48149 Münster - Raum: wird noch bekannt gegeben
Termin(e), Uhrzeiten | |
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Modul 1 | |
30. September 2019 | 14:00 - 17:00 Uhr |
1. Oktober 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
2. Oktober 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 2 | |
28. November 2019 | 10:00 - 17:00 Uhr |
29. November 2019 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 3 | |
27. Januar 2020 | 10:00 - 17:00 Uhr |
28. Januar 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 4 | |
3. März 2020 | 10:00 - 17:00 Uhr |
4. März 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 5/6 | |
27. April 2020 | 10:00 - 17:00 Uhr |
28. April 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
29. April 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 7 | |
15. Juni 2020 | 10:00 - 17:00 Uhr |
16. Juni 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 8 | |
5. August 2020 | 10:00 - 17:00 Uhr |
6. August 2020 | 09:00 - 16:00 Uhr |
Modul 9 | |
5. Oktober 2020 | 09:30 - 16:00 Uhr |