Garantiert explosionsfrei

FH Münster und thinkworks arbeiten an einem neuen Kontrollverfahren für ableitfähige Folien


Helmut Teiting, Jan-Philipp Wessels, Jürgen Gröninger, Dennis Pollmann und Sascha Wagner diskutieren hinterm Laptop, Sascha Wagner hält ein Stück Folie in der Hand.
Wie sich Multilayerfolien leichter überprüfen lassen, erforschen (v.l.) Helmut Teiting von thinkworks, Jan-Philipp Wessels, Jürgen Gröninger und Sascha Wagner vom Laserzentrum der FH Münster sowie Dennis Pollmann von thinkworks. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
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Münster/Steinfurt/Bocholt (20. September 2018). Garantiert explosionsfrei – das wäre ein Zertifikat ganz nach dem Geschmack von Sascha Wagner und Helmut Teiting. Der Ingenieur vom Laserzentrum der FH Münster und der Geschäftsführer des Unternehmens thinkworks aus Bocholt würden es gerne Bigbags verleihen: großen Transportverpackungen und Säcken, die aus mehreren Folienschichten bestehen, mit Schüttgut oder Arzneien befüllt werden und sich dabei nicht elektrostatisch aufladen. Das ist nämlich gerade beim Befüllen und Leeren wegen der Reibung an der Verpackungswand eine Gefahr – kommt aufwirbelnder Staub dazu, und das tut er in der Regel, kann es zu gefährlichen Explosionen kommen.

Es gibt Methoden, um die Folien ableitfähig zu machen und somit die Explosionen zu verhindern. Aber es gibt noch keine clevere Methode, um zu überprüfen, ob die Folien auch wirklich vollständig ableitfähig sind. „Beim letzten Entwicklungsprojekt musste ich ständig Multilayerfolien überprüfen und war mit dem Verfahren unzufrieden“, berichtet Wagner. „Man muss den Widerstand mit einer Prüfspannung messen, dazu Folienproben mit Ultraschallgel einschmieren. Das ist ein zerstörendes Verfahren, das obendrein nicht im Herstellungsprozess, sondern aufwendig im Labor gemacht werden muss.“

So war die Idee für ein neues Projekt geboren: ein neues, optisches Prüfverfahren entwickeln, das die komplette Folie checkt und somit 100 Prozent Kontrolle bietet – und das deshalb die Basis für ein Zertifikat für die überprüfte Folie sein könnte. „Das Ganze wollen wir inline machen, also die Überprüfung in den Produktionsprozess integrieren“, erklärt Teiting. Genau dieser Ansatz gab den Startschuss für das gemeinsame ZIM-Projekt, das ab sofort für zwei Jahre läuft.

Wagner und Jan-Philipp Wessels, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, machen dazu gerade spektroskopische Analysen mit verschiedenen Lichtquellen und Sensoren an den unterschiedlichen Materialien, aus denen die Folien bestehen. Teiting und sein Mitarbeiter Dennis Pollmann übernehmen den Elektronik- und Softwarepart – sie prüfen, wie man die optischen Untersuchungen elektronisch angehen und die Daten erfassen und verarbeiten könnte. „Gemeinsam wollen wir dann einen Prüfstand bauen, um mit dem neuen Verfahren zu experimentieren und es in der Praxis zu optimieren“, berichtet Wagner.

Zum Thema:
Das zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist ein bundesweites Förderprogramm für mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit diesen zusammenarbeiten. Es bietet Fördermöglichkeiten für technische Innovationsvorhaben.

 




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