Unternehmen machen erste Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz

Workshop an der FH Münster verknüpfte Theorie und Praxis rund um das aktuelle Thema


Dr. Kathrin Ungru und Kursteilnehmerin am Computer
Dr. Kathrin Ungru (r.), wissenschaftliche Mitarbeiterin im Labor für Künstliche Intelligenz, unterstützte bei der Datenanalyse. (Foto: FH Münster/Jana Schiller)
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Münster/Steinfurt (14. Februar 2020). Ein Navi, das morgens den Weg zur Arbeit anzeigt, autonome Fahrzeuge oder Übersetzungsprogramme – Künstliche Intelligenz hat viele Gesichter. Genau das macht eine eindeutige Definition oftmals sehr schwer. Eine Einführung in dieses aktuelle Forschungsthema gab Prof. Dr. Jürgen te Vrugt bei einem Workshop auf dem Steinfurter Campus der FH Münster, der sich speziell an Unternehmen im Münsterland richtete. Der Leiter des Labors für Künstliche Intelligenz am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik vermittelte den 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern theoretische Grundlagen und praktische Anwendungsgebiete.

„KI bemüht sich, intelligentes Verhalten durch Maschinen nachzubilden.“ So lautete eine mögliche Definition des Begriffs, die te Vrugt in seinem Einführungsvortrag vorstellte. „Nur was bedeutet Intelligenz?“, fragte er in die Runde. Im wissenschaftlichen Verständnis gelten Systeme, die beispielsweise eigenständig Schlussfolgerungen ziehen können oder lernen, als Künstliche Intelligenz. Die Teilnehmer des Workshops erfuhren außerdem, dass die 1950er Jahre allgemein als Beginn der Forschung an KI-Systemen gelten, in den letzten Jahren habe das Thema nochmal deutlich an Fahrt aufgenommen. So wurde das erste künstliche neuronale Netzwerk und damit ein Nachbau des Gehirns 1958 formuliert, 1979 durchquerte erstmals ein Fahrzeug autonom einen Raum. Das Jahr 2018 gilt indes als „Jahr der KI-Explosion“ – die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen schoss abrupt in die Höhe.

Im praktischen Teil führten te Vrugt und seine Mitarbeiterin Dr. Kathrin Ungru die Gruppe an das maschinelle Lernen und die Mustererkennung heran. Dazu stellten sie zunächst den mehrschrittigen Ablauf einer KI-Lösung vor: Eingabe von Daten wie Sprache, Musik oder Messdaten, Beschreibung dieser Daten mithilfe von Merkmalen, Anwendung eines geeigneten Modells, Evaluation der Ergebnisse. Was in der Theorie recht abstrakt klingt, konnten die Teilnehmer in einer Übung selbst ausprobieren. Mithilfe des grafischen Tools „KNIME“ analysierten und sortierten sie Daten, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden, mit Hilfe von Funktionsblöcken. „Es ist wichtig, ein Gefühl für seine Daten zu bekommen. Man muss lernen, sie zu verstehen und zu interpretieren“, betonte te Vrugt.

Richtig eingesetzt können KI-Lösungen insbesondere in der Industrie Arbeitsabläufe optimieren oder vereinfachen. Das reicht von der Feldanalyse in der Landwirtschaft bis hin zur Qualitätskontrolle in der Automobilbranche. Berührungsängste bei Unternehmen gegenüber Künstlicher Intelligenz abzubauen war daher eines der Ziele dieses Workshops, den das Projekt start.connect und die Initiative TRAIN an der FH Münster ausgerichtet haben.

Zum Thema:
start.connect
ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Prozessmanagement und Digitale Transformation (IPD) der FH Münster, der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt und der Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld. Es fördert die digitale Transformation speziell im ländlichen Raum des Münsterlandes durch die Vernetzung von Unternehmen, Gründern und Start-ups. Informationen finden Interessierte unter www.start-connect.de. Die Initiative TRAIN unterstützt Unternehmen beim Zugang zu Forschung und neuen Entwicklungen, bietet Fachveranstaltungen und Weiterbildungsangebote an, vermittelt Wissenschaftler für gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit und berät zum Thema Forschungsförderung. Informationen gibt es unter www.train-steinfurt.de.




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