Wasserstofftechnologie jetzt gestalten

Zukunft der Energietechnik stand im Fokus der 14. Steinfurter Bioenergiefachtagung an der FH Münster


Gruppenbild vor Wasserstoff-Auto
Eröffneten die 14. Steinfurter Bioenergiefachtagung (v.l.): Silke Wesselmann (Leiterin des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt), Dorothee Feller (Regierungspräsidentin Bezirksregierung Münster), Prof. Dr. Christof Wetter und Dr. Elmar Brügging (beide Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt) und Dr. Frank-Michael Baumann (Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW). (Foto: FH Münster/Maxi Krähling)
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Münster/Steinfurt (27. Februar 2020). „In Sachen Wasserstoff werden Sie noch ganz viel von uns hören. Das ist ein Leistungsversprechen unserer Hochschule“, sagte Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Innovation und Wissenschaft. Gerade weil das Thema Wasserstoff derzeit topaktuell ist, hat die FH Münster das Element zum Gegenstand der 14. Steinfurter Bioenergiefachtagung gemacht. „Denn Wasserstoff ist sehr vielseitig in der Anwendung. Die praktische Umsetzung hat aber gerade erst begonnen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Entwicklung der Wasserstofftechnologie jetzt mitgestalten, bevor sie von anderen gestaltet wird“, sagte Prof. Dr. Christof Wetter. Der Experte für erneuerbare Energien hatte zur jährlichen Fachtagung eingeladen, die heute auf dem Campus Steinfurt stattgefunden hat.

Vor über 200 Teilnehmern hielten die hochkarätigen Referenten ihre Vorträge. „Weil das Thema so breit gefächert ist, haben wir Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammengebracht. Es ist wichtig, diejenigen zu verknüpfen, die die unterschiedlichen Stränge zusammenbringen können“, sagte Prof. Wetter.

Direkt einen Blick in die Zukunft warf Dr. Peter Markewitz vom Forschungszentrum Jülich. Mit seinem Forschungsteam hat er Szenarien entworfen und durchgerechnet, in welchem Ausmaß erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 auf dem Weg zu einer neutralen CO2-Bilanz eine Rolle spielen könnten. „Die Ergebnisse sind keine Prognosen, sondern Szenarien. Aber nach unseren Berechnungen entscheidet der Ausbau der erneuerbaren Energien über das Gelingen der Energiewende“, sagte Markewitz. Dafür sei es wichtig, den Zielwert von 95 Prozent an CO2-Reduktion umzusetzen. Die auf der Pariser Klimakonferenz ebenfalls angestrebten 80 Prozent würden nicht ausreichen, um das Ziel bis 2050 zu erreichen. Nach diesem Szenario werden dann vor allem die Industrie und der Verkehr einen großen Bedarf an Wasserstoff haben. „Das Ganze ist zwar teuer. Aber eine erfolgreiche Energiewende wäre technologisch wie volkswirtschaftlich machbar“, so der Experte aus Jülich.

Zurück zum derzeitigen Einsatz von Wasserstoff in der Praxis. Darüber berichtete Ingenieur Frank Grewe. Der Geschäftsführer von 2G aus Heek stellte Projekte vor, in denen sein Unternehmen Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Wasserstofftechnologie umgesetzt hat. Er berichtete, dass die BHKWs mit dieser Technik keine CO2- oder sonstigen Treibhausgasemissionen ausstoßen würden und gleichzeitig mit geringen Anschaffungs- und Wartungskosten zu betreiben wären.

Außerdem standen Vorträge zum Thema „Wasserstoff im Erdgasnetz“ oder das „BioPower2Gas-Verfahren“ auf dem Programm, bei dem es um die Methanisierung von Wasserstoff geht. Um einen direkt internationalen Vergleich ziehen zu können, referierte Gerrit Giffioen aus Gronigen über den „Groninger Wasserstoffweg“, der dort bereits implementiert worden ist. Außerdem berichtete Jerom Janssen vom Unternehmen Hymatters aus Arnheim über praktische Wasserstoffanwendungen in den Niederlanden.

Eine besondere Auszeichnung gab es auf kommunaler und regionaler Ebene. Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) überreichte Dorothee Feller, Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Münster, und Silke Wesselmann, Leiterin des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt, ein Starterset für Elektromobilität. „Dieser Koffer mit Informationen und Broschüren zur Elektro- und Wasserstoffmobilität ist ein Dankeschön für die Kommunen und Städte, die sich in diesem Thema engagieren und etablieren“, erklärte Anne Laudien von NOW.




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