Einfamilienhäuser als Ressourcenverschwender

Projektpartner schließen Forschungsprojekt der FH Münster mit Expertenworkshop ab


Münster/Cloppenburg (25. April 2018). Die rund 15,7 Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland sind ein großes Ressourcenlager. Denn in ihnen sind rund 3,3 Milliarden Tonnen Mineralien, Metalle, Holz, Kunststoffe und andere Materialien verbaut. Dies ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes der FH Münster zum Thema „Der Lauf der Dinge oder Privatbesitz? Ein Haus und seine Objekte zwischen Familienleben, Ressourcenwirtschaft und Museum“. Innerhalb eines dreitägigen Abschlussworkshops präsentierten die Projektpartner die Ergebnisse des BMBF-Forschungsprojektes und diskutierten diese mit Experten aus dem In- und Ausland. Das Forschungsteam setzte sich zusammen aus dem Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der WWU Münster, der volkskundlichen Kommission für Westfalen, dem Freilichtmuseum Cloppenburg und dem Institut für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) der FH Münster.

„Die in der Zusammenarbeit mit den Kollegen aus unterschiedlichen Fachrichtungen gewonnenen Erkenntnisse lassen das Einfamilienhaus als vielfach glorifizierte Wohnform in einem völlig anderen Licht erscheinen“, sagte Prof. Dr. Sabine Flamme, Leiterin der Arbeitsgruppe Ressourcen am IWARU. Gleichzeitig seien die Ergebnisse eine wichtige Basis für weitere Vorhaben im Hinblick auf die Nutzung der in Gebäuden und Infrastruktur eingelagerten Ressourcen, so die Wissenschaftlerin vom Fachbereich Bauingenieurwesen. Denn für die Herstellung der verbauten Materialien in einem Haus werde genauso viel Energie benötigt, wie für den Heizbedarf eines Vier-Personen-Haushaltes in 20 Jahren. Demnach verbraucht jeder Bewohner eines Einfamilienhauses für seinen Wohnraum rund 60 Prozent mehr Material als der durchschnittliche Bundesbürger.

Interessierte, die mehr über die Ergebnisse des Projektes erfahren möchten, haben noch bis Ende diesen Jahres Gelegenheit, die Ausstellung „4Wände. Von Familien, ihren Häusern und den Dingen drumherum.“ des Freilichtmuseums in Cloppenburg zu besuchen.




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