Gemeinsam gemeinnützig handeln
Social Entrepreneurship: FH Münster setzt auf interdisziplinären Austausch
Michael Kortenbrede (rechts im Bild) ist sich sicher: Die Idee des sozialen Unternehmertums lebt vor allem vom Austausch untereinander. Er selbst hat zum Beispiel den Social-Start-up-Stammtisch ins Leben gerufen, um sich mit Gleichgesinnten darüber zu unterhalten. Das Foto ist im Spätsommer entstanden, als das Pandemie-Geschehen solche Treffen in Präsenz zuließ. (Foto: FH Münster/Katharina Kipp)
Wissenstransfer in die Gesellschaft leisten, Talente in der Region aufbauen und dabei gemeinwohlorientiert handeln. Carsten Schröder, FH-Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation, betonte die Wichtigkeit des Social Entrepreneurship beim Kick-Off des Austauschs. (Foto: FH Münster/Katharina Kipp)
Jens Wortmann ist Gründungsberater an der FH Münster und TAFH Münster GmbH. Er wünscht sich, beim Social Entrepreneurship alle Fachbereiche der Hochschule an Bord zu haben. (Foto: FH Münster/Katharina Kipp)
Münster (9. April 2021). Gemeinwohlorientiert handeln und dabei trotzdem unternehmerisch denken – das ist die Idee des Social Entrepreneurship. Soziales und ökologisches Unternehmertum wird in der Gründungsförderung von FH Münster und TAFH Münster GmbH immer wichtiger. Gemeinsam mit der TAFH will das Wandelwerk, Zentrum für Qualitätsentwicklung an der Hochschule, nun dafür sorgen, dass sich die Idee auch fachbereichsübergreifend durchsetzt – und ruft einen interdisziplinären Austausch dazu ins Leben.
„Als Hochschule wollen wir durch intensive Kooperationen in der Region gesellschaftliche Innovationen fördern und die dafür erforderlichen Talente bilden“, sagte Carsten Schröder, FH-Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation, beim digitalen Kick-Off des Austauschs. „Kombiniert man Science/Society mit unserer Gründungsförderung und unserem gesellschaftlichen Engagement, kommt dabei Social Entrepreneurship heraus.“ In vielen verschiedenen Projekten – darunter etwa EXiST-Potentiale, Gründergeist #Youngstarts Münsterland oder das Inkubatorprogramm REACH, das von der WWU Münster geleitet wird – will die FH Münster Unternehmer*innen von morgen begeistern, befähigen und begleiten. „Wir wollen eine Community auf den Weg bringen“, so Gründungsberater Jens Wortmann. „Und dazu möchten wir alle Fachbereiche mit an Bord holen.“
Dass der Austausch wichtig ist, weiß Gründungsberater Michael Kortenbrede aus erster Hand: Er selbst hat etwa das integrative Modelabel bayti hier ins Leben gerufen und beschäftigt sich intensiv mit dem Unternehmensmodell Social Entrepreneurship. „Soziale Unternehmensgründungen brauchen Menschen und Innovationen aus allen Lebensbereichen“, sagt er. „Denn anders als bei einer klassischen Unternehmensgründung müssen wir neben dem Geschäftsmodell ein impact-orientiertes Wirkungsmodell aufbauen, das der Gesellschaft in Gänze zugutekommt.“ Und das gelinge am besten, wenn unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen Lösungen entwickeln.
Dass das funktioniert, zeigte bereits der erste interdisziplinäre Austausch: In kleinen Gruppen haben sich verschiedene Mitarbeiter*innen und Angehörige der FH Münster kennengelernt, ihre Ideen vorgestellt und diskutiert. Im Zuge der Gründungsförderung soll das Thema auch weiter in der Hochschullehre verankert werden. „Es freut uns sehr zu sehen, wie das Thema Social Entrepreneurship als Katalysator für innovative und interdisziplinäre Lehrprojekte wirkt“, sagt Dr. Jonas Lilienthal vom Wandelwerk. Dass dies noch weiter in der Lehre an der FH Münster thematisiert wird, begrüßt auch seine Kollegin Dr. Ines Sonnenschein: „Mit Lehrveranstaltungen, die die Befähigung der Studierenden zu unternehmerischem Denken und Handeln in den Blick nehmen, kommen wir unserem Bildungsleitbild ein gutes Stück näher.“