Studierende entwickeln Kampagne für den Henri-Thaler-Verein

Semesterprojekt am Fachbereich Wirtschaft hat Unterstützung für Familien mit krebskranken Kindern zum Ziel


Münster/Ennepetal (16. Juli 2021). Krebs – allein schon diese Diagnose ist für Betroffene und ihre Angehörigen ein Schock. Wenn es Kinder trifft, in Deutschland immerhin rund 1.800 jährlich in ihren ersten 15 Lebensjahren, ist der Schicksalsschlag für die Eltern besonders schwer. Dazu kommen oft noch existenzielle Probleme, etwa wenn ein Elternteil die Berufstätigkeit unterbrechen oder gar aufgeben muss. Leidtragenden zu helfen, dafür engagiert sich in Ennepetal der Henri-Thaler-Verein besonders in finanzieller Hinsicht. In der Region ist dieser Verein bekannt, darüber hinaus jedoch kaum. Und weil während der Pandemie für lange Zeit Veranstaltungen mit Kuchenverkauf und Sponsorenläufen ausfallen mussten, blieben auch Spenden aus. Wie der Verein sich für diese Phasen und darüber hinaus wappnen kann, damit hat sich ein siebenköpfiges studentisches Team vom Fachbereich Wirtschaft an der FH Münster beschäftigt – und ein Konzept für ein digitales Fundraising entwickelt.

„Gesellschaftliches Engagement stärker in unsere Lehre einzubringen, das ist uns ein großes Anliegen“, erzählt Nachwuchsprofessorin Dr. Kerstin Kurzhals, Leiterin der Forschungsgruppe Science-to-Society am Fachbereich Wirtschaft. „Uns ist wichtig, dass sich die Studierenden für gesellschaftliche und soziale Probleme interessieren und sich dafür schon im Studium das nötige Know-how aneignen und dieses idealerweise direkt in die Anwendung bringen.“ Die Bachelorstudierenden haben unter der Projektleitung der Promotionsstudentinnen Katrin Uude und Annika Wesbuer sowie der Koordination der Masterstudentin Luise Henßler zunächst recherchiert, welche Möglichkeiten es für die Einwerbung von Spenden gibt.

Die Entscheidung, eine digitale Kampagne zu entwickeln, fiel sofort. „Eine andere Möglichkeit haben wir unter den Corona-Bedingungen gar nicht erst in Erwägung gezogen“, berichtet Henßler. Außerdem müsse der Verein langfristig denken. Eine Online-Strategie, das hätten die Interviews mit Fundraising-Experten gezeigt und beweisen viele gute Beispiele in Deutschland und weltweit, sei unbedingt notwendig. Die zentralen Ergebnisse haben die Studierenden für den Henri-Thaler-Verein so zusammengefasst: Es braucht persönliche Geschichten, eine hohe Transparenz und die Bereitschaft, die Spender*innen immer einzubinden. Wichtig sind Partnerschaften mit Unternehmen sowie Kultur- und Sportveranstaltern. Die Studierenden empfehlen, unbedingt auch auf digitale Veranstaltungen umzustellen und auf allen digitalen Plattformen präsent zu sein – vor allem Social Media, insbesondere Instagram, sei unabdingbar. Die größte Plattform im Bereich des Online-Fundraisings sei gofundme. Mit dem Hashtag #HändeFürHenri haben die Studierenden dort gleich ihre Kampagne einmal getestet. Mithilfe eines guten Social-Media-Konzepts, da sind sich die Studierenden sicher, ist das Potenzial zukünftiger Kampagnen des Vereins besser auszuschöpfen, würde das Spendenaufkommen steigen und der Verein sichtbarer werden – über die Grenzen Ennepetals hinaus.

Nun wird sich der Vereinsvorstand die Ergebnisse der Recherchen und die Empfehlungen genau anschauen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir davon einiges übernehmen können und müssen, um letztendlich mehr Menschen helfen zu können“, sagt Vereinsvorsitzende Edda Eckhardt. „Auf jeden Fall bleiben wir in Verbindung, ich berichte der Projektgruppe von jedem Teilschritt, den wir gehen werden.“ Auch die Studierenden profitieren von diesem Projekt. „Ich engagiere mich ehrenamtlich, neu aber für mich war, ein Team zu leiten und dafür die Verantwortung tragen zu dürfen“, so das Fazit von Luise Henßler. „Es war zeitaufwändig, aber in dem Projekt steckt mein Herzblut.“ Luis Wulfert „haben mehrere Aspekte gereizt: Die Konzentration auf Online-Marketing und Fundraising, der soziale Aspekt, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen – und die praktische Seite daran, nämlich zu testen, ob funktioniert, was wir theoretisch entwickelt haben. Und das hat es!“

Zum Thema: Der Henri-Thaler-Verein e. V. versteht sich als Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener. Dies ist das dritte Science with and for Society-Projekt: Im ersten haben BWL-Studierende ein Finanzierungsmodell für das Pelikanhaus im Clemenshospital Münster entwickelt, das zweite Konzept diente dazu, die Kinderneurologie-Hilfe Münster e.V. bekannter zu machen. Zur stärkeren Verzahnung von Hochschule und Gesellschaft wurde am Forschungsinstitut Science-to-Business Marketing Research Centre (S2BMRC) extra der Zweig „Science-to-Society“ geschaffen.





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