Oberflächen reinigen per Plasmabehandlung

„Ausgezeichnet“: Sebastian Kellner erhält Hochschulpreis der FH Münster am Fachbereich Chemieingenieurwesen


Münster/Steinfurt/Warstein (23. Dezember 2021). Um Oberflächen zu versiegeln, indem sie zum Beispiel beschichtet oder lackiert werden, müssen diese vorher möglichst rein sein. In seiner Bachelorarbeit „Einfluss der Oberflächenvorkonditionierung auf den Graben- und Randversiegelungsprozess“ hat sich Sebastian Kellner damit beschäftigt, mit einer Plasmabehandlung sämtliche Verunreinigungen zu beheben. Für seine Arbeit wurde der Student der FH Münster mit dem Hochschulpreis am Fachbereich Chemieingenieurwesen ausgezeichnet. Seine Untersuchungen führte er bei der Firma Infineon in Warstein durch.

„Das Unternehmen Infineon ist in der Halbleiterindustrie tätig“, erklärt Kellner. „Deshalb habe ich mich mit Bauteilen beschäftigt, die Teil eines Halbleitermoduls sind, das in der Industrie zum Einsatz kommt.“ Diese Bauteile hat Kellner mit Plasma behandelt – und damit nicht nur sämtliche Verunreinigungen entfernt, sondern auch eine optimale Versiegelung gewährleistet. „Bislang werden die Bauteile unbehandelt verarbeitet. Da kann es in den Oberflächeneigenschaften jedoch zu Schwankungen kommen“, sagt der 29-Jährige. Die Plasmabehandlung ist für die untersuchten Teile neu. „Mit der Bachelorarbeit sollte die Grundlage dafür geschaffen werden, ob so eine Behandlung überhaupt sinnvoll und möglich ist. Sie ist möglich.“

Zu seinem Thema kam Kellner über ein Praktikum bei Infineon. Dort arbeitet er weiterhin als Werkstudent – an der FH Münster studiert er nun das internationale Masterprogramm Chemical Engineering.

„Sebastian Kellner hat gezeigt, wie moderne plasmachemische Oberflächenbehandlungen in einen bereits etablierten industriellen Fertigungsprozess integriert werden können, um so zu höherer Verlässlichkeit und flexiblerem Einsatz verfügbarer und zukünftiger Versiegelungsmaterialien zu führen“, erklärt Erstprüfer Prof. Dr. Michael Bredol. „Plasmachemische Verfahren sind vorher im Fertigungsprozess nicht genutzt worden und stellen im speziellen Kontext dieser Arbeit eine erhebliche Innovation dar.“

Zum Thema: Gerade einmal ein Prozent aller Absolvent*innen eines Jahrgangs erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e. V. (gdf) auf Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten. Zu den Preisträger*innen des Hochschulpreises 2021 für die besten Arbeiten aus dem Jahr 2020 gehört auch Sebastian Kellner vom Fachbereich Chemieingenieurwesen. Eine vollständige Übersicht aller gewürdigten Absolventinnen und Absolventen ist im Jahresbericht 2020 ab Seite 54 abrufbar: fh.ms/jahresbericht-20.




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