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Wir bilden für uns aus – und für Europa

Unsere Hochschule ist auch ein „Ausbildungsbetrieb“. Das wird oft vergessen, weil natürlich die Studierenden die Hauptrolle spielen und Lehre und Forschung im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen. Von Anfang an aber bilden wir junge Leute in klassischen Berufen aus und machen sie fit für die Praxis draußen.


Andreas Galle, hier bei der technischen Vorbereitung einer Online-Vorlesung, hat bei uns die Ausbildung zum Physiklaboranten gemacht – und ist am Fachbereich Physikingenieurwesen geblieben. Der 44-Jährige ist Mitglied in der IT-Kommission und engagiert sich seit 2008 auch im Personalrat. (Foto: Katharina Kipp) 

Manchen allerdings gefiel es so gut bei uns, dass sie geblieben sind. Wie Andreas Galle, er war der erste, der bei uns eine Ausbildung zum Physiklaboranten gemacht hat. „Das war ein großes Glück für mich“, erzählt der 44-Jährige. „Mein Ausbilder im Physiklabor am Fachbereich Physikalische Technik war Hans-Jürgen Bargel, in der Mechanikwerkstatt Otfried Berges und in der Vorlesungsvorbereitung Wolfgang Gniechwitz. In ganz NRW gab es 1993 nur eine Berufsschulklasse, wir waren nur zu elft! Ich hatte vor allem Mathe, Mechanik, Elektrotechnik, Wärmelehre, Chemie, Optik – und Deutsch, Sport, Religion.“ Die Nebenfächer mögen manchem unwichtig erscheinen, aber seiner Deutschlehrerin ist der Rheinenser bis heute dankbar: Ohne sie hätte er „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt wohl nicht gelesen. „Durch die ersten drei Kapitel habe ich mich gequält, aber nachher das Buch nicht mehr aus der Hand gelegt.“
Noch in der Ausbildung gehörte zu seinen Aufgaben, die Experimente für die Vorlesungen der Hochschullehrer vorzubereiten, dazugekommen sind längst die Planung von Vorlesungen und Praktika. „Mein Job ist so abwechslungsreich, mir wird nie langweilig“, so Galle, der auch den fachbereichsübergreifenden Austausch zu schätzen weiß. „Es gibt immer was zu entdecken, und ich lerne immer was dazu.“

Eine Erfahrung, die auch Nina Ebbers teilt. Sie ist eine der zurzeit 36 Auszubildenden an unserer Hochschule. Die 21-Jährige ist bereits gelernte Fachinformatikerin und hat bei uns die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen.


Es gab auch kritische Stimmen zur zweiten Ausbildung in ihrem Umfeld. Aber Nina Ebbers ist glücklich mit ihrer Entscheidung: Sie wird bei uns Kauffrau für Büromanagement. (Foto: Anne Holtkötter)

Frau Ebbers, warum dieser Neuanfang? Finden Sie Geschäftsprozesse spannender als Informatik?
Nina Ebbers: Nach der ersten Ausbildung war ich für ein Jahr in meinem erlernten Beruf tätig und habe gemerkt, dass ich das auf Dauer nicht interessant genug finde. Mir gefielen besonders die Anteile in meinem Job, die mit Büromanagement zu tun hatten, und ich dachte: Das ist es, was mir Spaß macht fürs Leben.

Wie fanden Ihre Familie und Freunde denn die Entscheidung für eine weitere Lehre?
In meinem Umfeld gab es kritische Stimmen: „Geht das denn überhaupt, zwei Ausbildungen?“ Oder „Wozu machst du das denn jetzt noch?“ Aber viele meinten auch: „Gut, dass du dich das getraut hast.“


Die erste Station für Nina Ebbers in der Ausbildung bei uns: die TAFH Münster GmbH. (Foto: Anne Holtkötter)

Und fühlen Sie sich in Ihrer Entscheidung bestätigt?
Ja, zumal die erste Ausbildung ja keine verlorene Zeit ist. Ich habe da viel gelernt, was ich auch in meinem neuen Beruf anwenden kann. Meine erste Ausbildungsstation war die TAFH Münster GmbH, hier hat es mir richtig gut gefallen. Ich wurde sofort ins Team integriert und optimal unterstützt. Als ich im August 2020 angefangen habe, kam mir die Hochschule wie ein riesiges Unternehmen vor. Bei der TAFH habe ich gelernt, wie eine Hochschule strukturiert ist, wie ein Start-up funktioniert und wie Forschung und Transfer an der FH Münster eingebettet sind. Ich durfte mich um Veranstaltungen kümmern, die ja nur online gelaufen sind, und um Rechnungen, Zahlungseingänge, Teilnehmerzertifikate, Datenpflege. Ich war ja vorher auch im öffentlichen Dienst, aber die TAFH GmbH kam mir viel „unternehmerischer“ vor.

Welche Station folgte als nächste?
Das Prüfungsamt des Fachbereichs Gesundheit, hier bin ich noch bis Ende Juni. Da mache ich ganz neue Erfahrungen, weil ich mehr Kontakt zu den Studierenden habe. Weil ich ja nicht studiert habe, lerne ich alle formalen Dinge zu einem Studium. Für mich bietet sich jetzt eine ganz neue Perspektive, um die Hochschule von einer weiteren Seite kennenzulernen. 
Und parallel dazu habe ich mit einer Zusatzqualifikation zur Europaassistentin begonnen. Für mich ist das eine große Chance, aber in meiner Berufsschulklasse haben sich das nur zwei, drei Leute zugetraut. Ich werde also bis zum Ausbildungsende abends noch europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht, Spanisch und Englisch büffeln. 

Das wird dann 2023 sein.
Ja. Ich hoffe, dass ich dann beides, Ausbildung und Zusatzqualifikation, erfolgreich abgeschlossen habe und gut in meinem Job bin.

Das klingt nach einer sehr guten Kombination: Fachinformatikerin, Kauffrau für Büromanagement, Europaassistentin. Viel Glück weiterhin!

Von Anne Holtkötter

 



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