Wie bleiben wir handlungsfähig und gesund angesichts von Bedrohungen wie der Corona-Pandemie? (Prof. Dr. Joachim Gardemann)
25. November 2020Der Corona-Lockdown hat Menschen und Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Im persönlichen Bereich, ebenso aber auch für betroffene Unternehmen drohen Ohnmacht und Fatalismus. In einer solchen Situation sind die persönliche Widerstandskraft, auch Resilienz genannt, sowie eine wertschätzende Führungskultur die Garanten für weitere Handlungsfähigkeit und Gesundheit.
Der israelische Medizinsoziologe Aaron Antonowsky untersuchte jahrzehntelang Menschen, die einer extremen Bedrohung ausgesetzt gewesen waren. Er wunderte sich, dass ein beträchtlicher Teil darunter ganz offensichtlich keine gesundheitlichen Langzeitfolgen davongetragen hatte. „How people manage stress and stay well“, so lautete der Titel seines einflussreichsten Buches von 1979, in dem er als gesundheitserhaltende Faktoren in Krisen comprehensibility, manageability und meaningfulness beschrieb, also die Wahrnehmbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit. Antonowsky prägte in seinem Werk den Begriff der Salutogenese als Gegenentwurf zur oft nur defizitorientierten medizinischen Sichtweise auf Belastungen und Beanspruchungen.
Etwa zur gleichen Zeit entwickelte der US-amerikanische Unternehmer Robert K. Greenleaf sein Führungskonzept der „servant leadership“, das sich ganz wesentlich auf normative Werte und die Verantwortung und gar Verpflichtung zur Führung aufgrund erworbener Erfahrungen und Kompetenzen stützt.
Die Konzepte von Antonowsky und Greenleaf gehören zum unverzichtbaren Rüstzeug für Einsatzkräfte in der internationalen Katastrophenhilfe, deren Erfahrungen angesichts größter Herausforderungen auch für die jetzige Situation hierzulande von Privatpersonen und Unternehmen sinnstiftend hinzugezogen werden können.
Joachim Gardemann ist Kinderarzt und Gesundheitswissenschaftler und seit 1997 an der FH Münster tätig, wo er u.a. das Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe leitet. Seit 25 Jahren gehört er zur Personalreserve des Internationalen Roten Kreuzes. Einsätze im Rahmen der internationalen Nothilfe führten ihn nach Tansania (Genozid in Ruanda 1995 und Bürgerkrieg in Burundi und Kongo 1998), nach Mazedonien (Kosovo-Krieg 1999), in den Iran (Kerman-Erdbeben 2004), den Sudan (Bürgerkrieg in Darfur 2004), nach Sri Lanka (Tsunami und Bürgerkrieg 2005), in die Volksrepublik China (Sichuan-Erdbeben 2008), nach Haiti (Erdbeben von Port au Prince 2010), nach Jordanien (Bürgerkrieg in Syrien 2014) sowie nach Sierra Leone (Ebola-Epidemie 2014).
Zur Beantwortung individueller Fragen nehmen Sie gerne im Anschluss Kontakt zu uns auf und senden uns eine E-Mail an: tafh@fh-muenster.de
Hier können Sie dem Meeting beitreten:
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Rahmendaten der Veranstaltung | |
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Veranstalter: | TAFH Münster GmbH |
Veranstaltungsart: | Online-Informationsveranstaltung |
TeilnehmerInnenzahl: | 160 |
ReferentIn
- Prof. Dr. Joachim Gardemann
Termin(e), Uhrzeiten | |
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25. November 2020 | 11:00 - 12:00 Uhr |
Veranstaltungen im Jahr 2020:
Zur Zeit gibt es keine aktuellen Veranstaltungen.
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