Notärztliche Durchführung von invasiven, nicht-invasiven und pharmakologischen Maßnahmen im deutschen Rettungsdienst
Eine retrospektive Beobachtungsstudie in einem Rettungsdienstbereich in Mitteldeutschland
DOI:
https://doi.org/10.25974/gjops.v2i1.58Schlagworte:
Rettungsdienst, Notarzt, Notfallsanitäter, invasive und nicht-invasive Maßnahmen, pharmakologische MaßnahmenAbstract
Hintergrund: In Deutschland besteht grundsätzlich ein Anspruch auf eine notärztliche Versorgung. Steigende Einsatzzahlen und Fachkräftemangel gefährden jedoch die flächendeckende Verfügbarkeit der Notärzte.
Methodik: Vom 01.01.2024 bis 31.12.2024 wurden die digital erfassten Notfalleinsatzprotokolle aus einem Rettungsdienstbereich in Mitteldeutschland retrospektiv mittels des Reportprogramm von TAKWA in das Statistikprogramm IBM SPSS Statistic Version 25 dokumentiert und ausgewertet.
Ergebnisse: Erfasst und ausgewertet wurden insgesamt N = 5.832 Notfalleinsatzprotokolle. Den häufigsten Einsatzgrund stellten mit n = 1.063 (18,23%) Herz-Kreislauf Notfälle dar. Als Verdachtsdiagnose wurde der Herzinfarkt/ das ACS in n = 250 (4,27%) Notfalleinsatzprotokolle am häufigsten angegeben. Insgesamt wurden 18.252 einzelne diagnostische Maßnahmen, 1.881 einzelne invasiven und nicht-invasiven Maßnahmen sowie 7.617 einzelne pharmakologische Maßnahmen erfasst. Dabei wurde die Pulsoxymetrie bei den diagnostischen Maßnahmen in n = 4.349 (74,57%), der intravenöse Zugang bei den invasiven und nicht-invasiven Maßnahmen in n = 1.851 (31,74%) und die Vollelektrolytlösung in n = 2.128 (27,94 %) Notfalleinsatzprotokollen am häufigsten erfasst.
Diskussion: Bei einer Vielzahl an Notfalleinsätzen werden wenige invasive, nicht-invasive sowie pharmakologische Maßnahmen erfasst. Etwa 90% dieser Maßnahmen könnten durch Notfallsanitäter selbstständig durchgeführt werden, da sie diese in ihrer Ausbildung erlernen. So könnte der Notarzt als wichtige Ressource geschont werden aber auch die Handlungskompetenz der Notfallsanitäter gestärkt werden.
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