Was tun mit Backform oder Butterbrottüte?

Prof. Dr. Thomas Schupp hält Vortrag über PFAS-Chemikalien bei den Steinfurter Campus-Dialogen der FH Münster


Münster/Steinfurt (21. April 2023). Ob beschichtete Pfanne, Outdoorjacke oder Backpapier: In vielen Alltagsgegenständen sind sogenannte PFAS-Chemikalien verarbeitet. Die Abkürzung PFAS steht für „per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen“, eine Gruppe von etwa 1.000 künstlich hergestellten Chemikalien. Industrie und Verbraucher*innen schätzen sie insbesondere wegen ihrer hohen Hitzebeständigkeit und ihrer schmutz-, wasser-, und fettabweisenden Eigenschaften. Wie sie in die Umwelt und in den Körper gelangen und ob sie für den Menschen schädlich sind, erläuterte Prof. Dr. Thomas Schupp, Toxikologe am Fachbereich Chemieingenieurwesen der FH Münster, am 20. April. In der Reihe „Steinfurter Campus-Dialoge“ gehen Wissenschaftler*innen der Hochschule aktuellen Fragestellungen nach und zeigen, wie die Wissenschaft den Alltag berührt.

Am Donnerstagabend war der große Hörsaal auf dem Campus Steinfurt fast voll besetzt. Denn das Thema „PFAS“ wird aktuell stark diskutiert. „Diese Chemikalien sind sehr stabil und dafür gemacht, lange zu halten. Deswegen bauen sie sich in der Umwelt nicht ab, sondern bleiben in Tieren, Pflanzen, im Wasser und natürlich auch in uns“, erläutert Schupp. „Wir nehmen sie über die Nahrung, die Kleidung, aber auch über die Atemluft zu uns.“ Seit den 1950er-Jahren setzt die Industrie diese Stoffe ein und sie lassen sich inzwischen in allen Lebensräumen nachweisen. Auf deutlich erhöhte Werte im Blut des Menschen reagierte der Gesetzgeber mit strengeren Regularien, die den Einsatz von PFAS in neuen Produkten teilweise verbieten. Doch was tun mit Backform, Regenjacke oder Butterbrottüte? Schupp: „Kaufen Sie kein Imprägnierspray, das PFAS enthält, und verwerfen Sie beispielsweise den ersten Kuchen in der neuen Backform, oder schwenken Sie diese erst mit heißem Speiseöl aus, das Sie dann in den Restmüll geben.“ Danach sei der Gebrauch solcher Gegenstände weitgehend ungefährlich, so Schupp.

Wie aktuell das Thema ist, zeigte sich auch an der angeregten Diskussion und den zahlreichen Fragen, die die Gäste im Anschluss an den Vortrag stellten.


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