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Was bedeutet Verfahrenstechnik?

Die Verfahrenstechnik ist diejenige Ingenieurwissenschaft, die sich mit Stoffumwandlungsprozessen auseinandersetzt. Derartige Prozesse sind in der Chemischen Industrie, Pharmazeutischen Industrie, aber auch in der Baustoffindustrie, Energieerzeugung, Nahrungsmittelindustrie und der Umwelttechnik von Bedeutung.

Beispiele für Stoffumwandlungsprozesse:

  • Herstellung von chemischen Erzeugnissen
  • Sprühtrocknung von Milchpulver
  • Extraktion, Reinigung und Kristallisation von Zucker
  • Pressen von Tabletten
  • Reinigung von Abwasser...

Vor allem nimmt die Verfahrenstechnik eine Schlüsselrolle bei der anstehenden Transformation der Stoffwirtschaft ein. Da zukünftig chemische Produkte aus regenerativen Rohstoffen und Energien hergestellt werden müssen, sind in den nächsten Jahrzehnten eine Fülle neuer Verfahren und Fabriken nötig, welche die stetig weiter wachsenden Bedarfe an Stoffen und Materialien dennoch decken können. Dabei kommt der Verzahnung der Verfahrenstechnik mit dem Verkehrs- und dem Energiesektor eine immer größer werdende Bedeutung zu, da die Verfügbarkeit von regenerativen Energien variabel ist und daher immer mit dem größtmöglichen Nutzen eingesetzt werden muss. Aus diesem Grund werden auch Methoden der Informatik stärker in das Berufsbild einfließen.

Entsprechend der oben angeführten Industriesparten ergeben sich vielfältige Einsatzgebiete in Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Anlagenbau, Banken, Versicherungen und Behörden.

Anerkanntermaßen ist die Chemische Verfahrenstechnik eine Schlüsseltechnologie in der Industrie, so dass Absolventen sehr gute Berufschancen haben.

Lehre an der FH Münster

In den Lehrveranstaltungen werden die Kenntnisse in den sogenannten Grundoperationen der Mechanischen und Thermischen Verfahrenstechnik und die dazugehörigen Grundlagen praxisnah vermittelt.

Ziel der Lehrveranstaltung ist das Kennenlernen der Grundlagen der Verfahrenstechnik. Dazu gehören die klassischen verfahrenstechnischen Grundoperationen und deren rechnerische Erfassung durch Bilanzen und mit Hilfe der Ähnlichkeitstheorie.

Die inhaltlichen Schwerpunkte sind die grundlegenden mechanischen und thermischen Verfahren zur Trennung, Vereinigung und Verarbeitung von Stoffen. Daneben wird auch auf die Grundlagen der Wärmeübertragung eingegangen.


Begleitend zu Vorlesungen und Übungen findet ein Praktikum statt:

Anhand von Laborversuchen werden die wichtigsten Kapitel des Vorlesungs- und Übungsstoffs vertieft bzw. ergänzt.

Beispiele für Praktikumsversuche:

  • Rektifikation eines Zweistoffgemisches
  • Wärmetransport im Doppelrohrwärmeübertrager
  • Extraktion
  • Filtration
  • Siebanalyse
  • Optimierung einer Kugelmühle

Abschlussarbeiten werden in den verschiedenen Themenbereichen der Chemischen Verfahrenstechnik durchgeführt. Dabei können die Studierenden an interessanten und praxisnahen Projekten im Rahmen der Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule mitarbeiten oder es können Bachelor- und Masterarbeiten in Industrieunternehmen bei gleichzeitiger Betreuung durch einen Hochschullehrer durchgeführt werden.

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