PROJEKTHIGHLIGHTS

  • Lösungen für das Energiesystem der Zukunft im ländlichen Quartiers
  • Kombination von wissenschaftlicher Grundlagenarbeit mit praktischen Untersuchungen
  • Netzwerkdialog mit der lokalen Wirtschaft, regionalen Akteuren und Stakeholdern
  • Stabilisierung der Stromnetze durch die Errichtung von Speicher- und Konversionstechnologien

PROJEKTENTSTEHUNG

Dekarbonisiertes Energiesystem der Zukunft im ländlichen Quartier

Zur Realisierung einer technisch und ökonomisch optimierten Energiewende ist die Sektorenkopplung eine wesentliche Voraussetzung. Durch die Verbindung der einzelnen Sektoren (Wärme, Mobilität und Strom) können Flexibilitätsoptionen besser genutzt, Effizienzpotenziale im Betrieb der Energiesysteme gehoben und eine Erhöhung Erneuerbarer Energie in jedem Sektor erreicht werden.

Erste technische Lösungen zur Sektorenkopplung sind vorhanden und bereits erprobt, finden aber nur unzureichend Anwendung in der Praxis. Vor allem im ländlichen Raum, der im Vergleich zu städtischen Gebieten eine abweichende Netzstruktur und ein anderes Mobilitätsverhalten aufweist, sind übertragbare Konzepte Mangelware. Diese Herausforderungen sind Kernpunkte des Forschungsprojektes. Es wird aufgezeigt, wie Lösungen für ein ländliches Quartier in der Zukunft aussehen können.

PROJEKTBESCHREIBUNG

Verfahrensfließbild Energieproduktion und -konversion für die Sektoren
Im ersten Projektabschnitt wird ein Energiekonzept für ein ländliches Quartier erarbeitet. In Zusammenarbeit mit einem Strom- und Gasnetzbetreiber wurde ein reales Quartier im Projektgebiet ausgewählt, die energetische Situation in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität erfasst und in der Modellierungssprache Modelica/Dymola in einer Simulation abgebildet. Aus den erhobenen Daten werden verschiedene Energiekonzepte hinsichtlich einer multikriteriellen Betrachtung (Minimierung der Energiesystemkosten und Treibhausgasemissionen) mit Hilfe des auf dem open energy modelling framework (oemof) basierten Spreadsheet Energy System Model Generator (SESMG) entwickelt und gegenübergestellt. Die resultierenden Energiekonzepte werden innerhalb von Modelica aufbereitet und bieten für die dort dargestellten Niederspannungsnetze eine Prognosefunktion hinsichtlich möglicher Netzinstabilitäten und Spannungsbandverletzungen. Zur Behebung der Spannungsbandverletzungen werden unter anderem ein Elektrolyseur und Quartiers-Batteriespeicher als volkswirtschaftliche Flexibilitätsoptionen modelliert und ausgelegt. Die Residuallasten werden dabei ebenfalls berücksichtigt. Parallel werden am FH-Standort Saerbeck Versuchsanlagen errichtet. Diese Anlagen bestehen aus einem Batteriespeicher, einem Elektrolyseur mit Gasspeicher sowie Verdichtertechnik, einer Brennstoffzelle, einer biologischen Wasserstofferzeugung aus Industrieabwässern sowie einer biogenen Methanisierung nach dem in-situ Verfahren. Einerseits kann so eine Konzeptvalidierung durch den praktischen Einsatz dieser Technologien im Quartiersmaßstab untersucht werden. Andererseits das Technology- Readiness-Level der Power-to-X-Technologien, wie der biologischen Wasserstofferzeugung und biogenen Methanisierung, weiterentwickelt.

Die Ergebnisse am Projektende dienen als ein ideales Vorgehen, für weitere Aktivitäten und den zukünftigen Ausbau des Energiesystems in der ländlichen Region. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf weitere ähnlich strukturierte Regionen wird im Rahmen des Projektes untersucht und dargestellt.

Der intensive Netzwerkdialog ist zentraler Bestandteil des Projekts. Ziel ist die enge Einbindung der örtlichen Akteure, Energieversorger und Unternehmen. Somit werden die Kompetenzen in der Region bestmöglich genutzt und verknüpft. Durch diesen kontinuierlichen Prozess wird der Wissenstransfer forciert.

PROJEKTPARTNER UND IHRE STÄRKEN

Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.: Das Gas- und Wärme Institut Essen e. V. (GWI) ist seit mehr als 75 Jahren ein anerkanntes und etabliertes Forschungsinstitut, welches praxisnahe und anwendungsorientierte Forschung rund um Technologien des Themenfeldes der Gasversorgung und -Anwendung durchführt. Aus bereits abgeschlossenen bzw. aktuell laufenden Projekten im Themenbereich virtuelle Kraftwerke, Energiespeicherung und Sektorenkopplung können für das Projekt wertvolle Synergieeffekte abgeleitet werden.

B&R Energie GmbH: Die B&R Energie GmbH beschäftigt sich vorrangig mit der Errichtung und dem Betrieb von Windenergie und Photovoltaik Anlagen. Im Projekt stellen die Kenntnisse und Erfahrungen in der Erfassung und der Interpretation von Netzdaten und Systemen, der Dimensionierung und Betrieb von Anlagen im sektorengekoppelten Betrieb und das große Netzwerk zu Unternehmen und der Wirtschaft im Projektgebiet einen großen Mehrwert dar.

PROJEKTTRÄGER

Projektträger: Projektträger ETN, Forschungszentrum Jülich GmbH
Gefördert durch: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ( EFRE 2014-2020) Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen



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