Piriyanha und Yannick arbeiten aktiv an Flexibilisierungs- und Wärmenetzprojekten mit, pflegen Kontakte zu Unternehmen, fertigen Bauzeichnungen an, holen Angebote von Firmen ein und werten diese aus, nehmen an Verhandlungen teil und sind natürlich auch vor Ort bei ihren Projektpartnern im Einsatz. „Im Großen und Ganzen geht es bei uns darum, Biogasanlagen zu flexibilisieren und intelligente Wärmenetze zu realisieren“, sagt Piriyanha. Die Anlagen speisen dann Strom ins Netz ein, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht – also wenn Photovoltaik und Windräder Pause machen. Bislang passierte das parallel, auch wenn schon genug Strom im Netz war. Biogasanlagen könnten Versorgungslücken also nachhaltig schließen. „Das ist eine große Chance, das haben auch viele Biogasanlagenbetreiber erkannt“, sagt Yannick. „Wir bekommen gerade mehr Projektanfragen, als wir Leute dafür haben!“
Noch für eineinhalb Jahre zahlt die Bundesregierung eine Prämie an Betreiber, die ihre Biogasanlage flexibilisieren lassen. Zusätzlich installieren sie Wärmespeicher und koppeln diese an Wärmenetze für die regionale Energieversorgung. Alle Hände voll zu tun also für die zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ingenieurbüros.
Und die kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Geowissenschaften, Maschinenbau, Elektrotechnik, Umwelttechnik. Alle stehen voll und ganz hinter der ethischen Energieversorgung – das ist das Einstellungskriterium. „Schon in der Probewoche habe ich so viel gelernt, auch als Neueinsteiger ohne Berufserfahrung hat man hier richtig gute Chancen“, sagt Piriyanha. Das liegt auch am offenen Klima im Büro. „Wenn ich Fragen habe, schmeiße ich die einfach in die Runde“, erzählt Yannick. „Und alle sind hier sehr offen für neue Dinge und Forschungsideen.“
Vor allem in der Mittagsrunde, die täglich um Punkt 12.13 Uhr startet: dem Daily Huddle. „Jeder erzählt dann von drei Punkten: Was mache ich gerade? Woran zahne ich? Und welche guten Nachrichten gibt es?“, erklärt Yannick. „Das ist super, so weiß man auch immer, was die anderen gerade beschäftigt, wenn man es nicht direkt mitbekommen hat.“ Und Piriyanha findet: „Man fängt an richtig mitzufiebern! Wenn ich meinen Master mache, würde ich hier gerne weiterarbeiten, um zu sehen, wo die Reise hingeht.“
Von Theresa Gerks