Dipl.-Ing. Elmar Brügging, M.Sc.

Masterprüfung: 05/2003

Vor dem Hintergrund der EU-Osterweiterung wird sich das Aufgabengebiet des Landwirts in Mitteleuropa und insbesondere in Deutschland verändern. Wir müssen heute die Weichen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft stellen. Seit dem Weltklimagipfel in Rio de Janeiro wissen wir, dass wir global denken und lokal handeln müssen. Die Umsetzung des Agenda 21 Prozesses muss also dezentral erfolgen.
Der vorliegende Leitfaden richtet sich daher an Landwirte, die auf ihrem Hof oder gemeinsam mit Anderen eine Biogasanlage errichten möchten.
Es handelt sich um ein Arbeitsbuch, das interessierte Landwirte dabei unterstützen soll, ihre Idee einer eigenen Biogasanlage zu realisieren.
Die dazu erforderliche Potentialerhebung beginnt mit einer Erfassung und Dokumentation der verwertbaren Stoffe. Dazu gehören zum einen die Wirtschaftsdünger, also z.B. Gülle, Mist und Trockenkot, als auch die Co-Fermente (auch Kofermente oder Co-Substrate) wie z.B. Silomais, Corn-Cob-Mix, Futterrüben etc., die auch auf Stillegungsflächen angebaut werden dürfen, wenn Sie nicht als Futtermittel verwendet werden können (z.B. durch vergällen).
Aus den Inputströmen lässt sich nun das Biogaspotential ermitteln, so dass als nächster Schritt die Grobkonzeption für Planung und Bau einer Biogasanlage erfolgen kann.
Da das Ziel die Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse ist, sind zunächst die Investitionskosten zu ermitteln. Dabei hilft eine Tabelle (Download s.u.)  in der beispielhaft die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einer Biogasanlage dargestellt ist. Die Berechnungen werden vereinfacht, wenn man die der Arbeit beiliegende Exceltabelle zur Berechnung verwendet. Beim Durcharbeiten der einzelnen Zeilen kann man entweder die hinterlegten Formeln und Werte benutzen oder, wenn man konkrete Daten für den eigenen Betrieb hat, die hinterlegten Formeln und Werte anpassen.
Aus der Tabelle ergeben sich dann die Bruttoenergieerzeugung, die verwendbare elektrische Energie, die ins Netz eingespeist werden kann und die entsprechende Vergütung sowie die thermische Energie, für die ein Wärmenutzungskonzept erstellt werden muss. Dies wird ebenfalls erläutert.

Weiterhin wird die Gesamtinvestition und daraus die Summe der Jahreskosten ermittelt und, in Abhängigkeit der Fermenterkosten, der zu erwartende unternehmerische Gewinn. Wenn dieser Betrag deutlich positiv ist, sollte das Projekt weiter konkretisiert werden.
Dabei hilft zunächst eine Übersicht über die Finanzierungsmöglichkeiten.
Als nächstes steht die Standortsuche an, die für Gemeinschaftsanlagen u.U. das größte Problem darstellt. Die Arbeit gibt dazu Hilfen und nennt Beispiele.
Es wurde versucht die gesetzlichen Grundlagen zum Bau einer Biogasanlage leicht verständlich und transparent darzustellen, hierbei spielen u.a. das Baurecht, das Immissionsschutzrecht, die Düngeverordnung, das Düngemittelrecht sowie die Bioabfallverordnung eine Rolle.
Abschließend werden die für die Planung erforderlichen Kenntnisse dargestellt, erläutert und bewertet.


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