Bild des Absolventen
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Thies Behrendt B.Eng.

 

Datum des Kolloquiums: 22. November 2013

Die Stadtwerke Münster GmbH sind der lokale Dienstleister für Strom, Wärme, Trinkwasser und öffentlichen Nahverkehr in Münster und Umgebung. Als eigenständiger Energieerzeuger unterstützt das Unternehmen die Energiewende und hat sich im Rahmen der Strategie 2020 das Ziel gesetzt, die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien massiv auszubauen. Auch die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Münster, zuständig für den öffentlichen Personennahverkehr in Münster und Umgebung, haben sich diesem Konzept verschrieben. Aus diesem Grund sollen die vorhandenen Photovoltaik-Anlagen des Betriebshofs mit einer oder mehreren Kleinwindenergieanlage/n ergänzt werden. Ziel der Arbeit war es zu prüfen, ob die Kleinwindkrafttechnik für Unternehmen und Betriebe nutzbar und lohnenswert ist. Dazu wurden zunächst die Grundlagen der Windenergie erläutert, um die wichtigsten Faktoren darzustellen, die für eine ertragreiche Umwandlung essentiell sind. Darauf folgte ein Vergleich über die Definitionen, die für Kleinwindkraftanlagen existieren und sie von Großturbinenanlagen abgrenzen. Im Anschluss wurde diskutiert, warum eine Kleinwindkraftanlage für Betriebe und Unternehmen überhaupt interessant ist, welche Betriebe besonders geeignet erscheinen und wie die Anlage genutzt werden könnte. Weiterhin wurden die nötigen Schritte und Probleme der Projektakquisition bei Genehmigung, Standortbewertung und Anlagenwahl beleuchtet sowie Hemmnisse von Anwohnern und Ämtern gegenüber der Technik diskutiert. Im Anwendungsbeispiel wurde die Wirtschaftlichkeit einer Kleinwindkraftanlage am Beispiel der Verkehrsbetriebe Münster untersucht. Dazu wurde mit Hilfe der Kapitalwertmethode eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für ein gewähltes Anlagenmodell erstellt. Die Berechnungen belegen jedoch für den Standort, am Stadtrand von Münster, einen zu geringen Windertrag, um bei den derzeitigen Vergütungen rentabel zu sein. In dieser Arbeit wurden vor allem die Schwierigkeiten und Probleme deutlich, die die Planung einer Kleinwindkraftanlage mit sich bringt. Kleinwindkraftanlagen können in Kombination mit anderen Erneuerbaren Energien einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung und Netzentlastung leisten. Allerdings sind sie durch die geringe Vergütung und die relativ hohen Investitionskosten aktuell nur wirtschaftlich rentabel, wenn der Strom der Anlage zu einem Großteil im Betrieb selber genutzt wird, und immer unter der Prämisse, dass am Standort ausreichende Windverhältnisse herrschen. Dies macht die Zahl der Unternehmen überschaubar, für die eine Kleinwindkraftanlage interessant sein könnte. Beim Vergleich des ausländischen Markts mit dem deutschen Markt, zeigt sich, dass hier ein erhebliches Potenzial vorhanden ist. Um Kleinwindkraftanlagen auch bei uns zu einem vergleichbaren Durchbruch zu verhelfen, müssen jedoch erst die rechtlichen Rahmenbedingungen wie ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren und höheres Vergütungsmodell angepasst werden. Wäre das geschehen, könnte die Nutzung der Kleinwindkrafttechnik an weiteren Standorten und für mehr Unternehmen zu einer wirtschaftlich rentablen Investition werden.
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