Dipl.-Ing. Raoul Farwig

Diplomprüfung: 05/2008
Die Arabische Republik Syrien liegt im Nahen / Mittleren Osten und grenzt im Norden an die Türkei, im Osten an den Irak, im Süden an Israel und Jordanien und im Westen an den Libanon und das Mittelmeer. Die Hauptstadt von Syrien ist Damaskus. Das Projektgebiet Diabiah ist südlich von Damaskus gelegen und Teil des "Damascus Rif Governorate".
Die Diplomarbeit ist eine Ergänzung der Projektstudie, in dessen Rahmen bereits für einige Randstädte südlich von Damaskus eine Wasserversorgung und Abwasserentsorgung geplant wurde. Die Aufgabenstellung umfasste die Planung eines kommunalen Wasserversorgungssystems für den Außenbezirk Diabiah, mit dem eine verlässliche Versorgung bis zum Jahr 2025 gesichert werden kann.

Vor dem Planungsbeginn galt es, die Fakten über die vor Ort gegebene Situation und die lokalen geografischen sowie physikalischen Bedingungen zusammenzutragen.
Sowohl die geologischen und topographischen als auch die klimatischen, hydrologischen sowie hydrogeologischen Konditionen im Projektgebiet waren für die Ausarbeitung der Diplomarbeit von zentraler Bedeutung. Vor allem die menschlichen Ressourcen und die dichte Besiedelung des Projektgebietes von 750 EW/ha hatten entscheidende Auswirkungen auf die Planung, da eine langfristige flächendeckende Versorgung der stark wachsenden Bevölkerung in Diabiah (prognostiziertes Wachstum bis 2025 etwa 46,2 %) durch das vorhandene Versorgungssystem nicht realisiert werden kann.

Im Allgemeinen ist das vorhandene Wassersystem in dem Projektgebiet Diabiah, in dem die Wasserversorgung aufgrund der Trockenheit und des geringen Niederschlags nur durch Grundwasser geschehen kann, im Bezug auf Produktion, Wasserqualität, Wasseraufbereitung, Speicherung und Verteilung in einem desolaten Zustand.

Anstatt durch einzelne in der Stadt verteilte und ungeschützte Brunnen soll zur Versorgung des Systems künftig ein ausgelagertes Brunnenfeld dienen, da nur so eine ausreichende Absicherung der Versorgung durch Schutzzonen sowie eine kontinuierliche Wasserentnahme gewährleistet werden können.

In diesem Brunnenfeld wird das geförderte Grundwasser durch Sammelleitungen über Gravitation zu einem zentralen Wasserreservoir geleitet, von dem aus es zur Aufbereitungsanlage gepumpt wird, bevor es in das Versorgungsnetz gespeist wird (Abbildung 1).

Die folgenden zwei Vorgehensweisen empfahlen sich als sinnvoll:

• Option 1:
"Gestaltung eines eigenständigen zentralen Förder? und Aufbereitungssystems für Diabiah"

• Option 2:
"Örtliche Trennung von Förderung und Aufbereitung unter Einbeziehung und Ausbau des parallel geplanten Systems nördlich von Dia-biah"

Vor allem, da Diabiah in dem aktuell für den Norden des Projektgebietes geplanten System keine Berücksichtigung gefunden hat, und da es darüber hinaus auch in dem Final Design nicht berücksichtigt werden wird, obwohl es die gleichen Ansprüche an die Wasserversorgung stellt, überwogen die Ar-gumente für ein Versorgungssystem mit eigenständiger zentraler Aufbereitung. Darum wurde Option 1 als Grundlage für die Ausgestaltung des Wasserversorgungs- und Aufbereitungssystems gewählt.

Bei dem Vergleich der unterschiedlichen möglichen Wasseraufbereitungsprozesse wurden die hohen Nitrat- bzw. Ammoniumkonzentrationen, die hohe Wasserhärte, die Salzkonzentration und vereinzelte fäkale Verschmutzungen sowie Trübungen des Wassers berücksichtigt. Dabei haben sich fünf Verfahren als geeignet herausgestellt. Ein weiterer Vergleich hat letztlich zwei Verfahren als am besten geeignet ausgewiesen. Die dann durchgeführte detailierte Bewertung dieser beiden Verfahren hinsichtlich der für das Projekt wichtigen Kriterien und Rahmenbedingungen hat ergeben, dass die Umkehrosmose in Kombination mit einem Gasaustauschverfahren das vorteilhafteste Verfahren ist.

Durch den mit dieser Diplomarbeit ausgearbeiteten Entwurf kann die Wasserversorgung für Diabiah mit einer erwarteten Bevölkerungszahl von 80.385 EW im Jahr 2025 und darüber hinaus realisiert und gesichert werden.

Abbildung 1: Projektgebiet Diabiah mit neuem Wasserversorgungssystem Option 1
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