Bild des Absolventen
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Giera Ron

 

Aufgrund der in den letzten Jahren stark angestiegenen Anforderungen an die Gewässergüte und folg¬lich an den Vorfluter sind die Kläranlagenbauer und Anlagenbetreiber gezwungen, ihre bereits vorhande¬nen Abwasserreinigungs-anlagen (ARA) durch Investitionen nachzurüsten oder bei einem Neubau gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) die heute gültigen gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen. Der Chemiepark Marl verfügt über zwei Kläranlagen (Ost/West). Die biologische Kläranlage Ost ist in der Lage, eine ausreichende Stick-stoffelimination zu gewährleisten. Der größte Teil der zu behan¬delnden Abwässer stammt aus unterschiedlichen Produktionsprozessen der chemischen Industrie, die zum Teil unter¬schiedliche Auswirkungen auf die Biozönose des Belebtschlamms haben können. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, problematische Abwässer bezüglich der gesamt organischen Kohlenstoff (TOC) Elimination zu erkennen und zu klassifizieren. Des Weiteren sollten diese Abwässer auf ihren Einfluss auf die Nitrifi-kation und die potenzielle Hemmung der Ammoniumoxidierer untersucht werden. Um die biologi¬sche Abbau¬barkeit der aus unter¬schiedlichen Betrieben stammenden Abwässer zu bestimmen, wurde eine Modifi¬kation des Zahn-Wellens-Testsvorgenommen und die TOC-Elimination bestimmt. Abb. 1 zeigt die Versuchsanordnung. Außerdem sollte eine Möglichkeit zur Erfassung nitrifikationshemmender Abwasserproben erfolgen, um im Falle einer Störung der Nitrifikation mögliche Verursacher eingrenzen zu können. Mit Hilfe des Zahn-Wellens-Tests konnten verschiedene potenziell schlecht biologisch behandelbare Abwasser-teilströme erkannt werden. Durch bereits geringe Verdün-nungsstufen zeigten einige Abwässer zum Teil starke Hemm-wirkungen auf die heterotrophen Belebtschlammorganismen und deren Energiestoff-wechsel. Des Weiteren zeigte sich die Ameisensäure als geeignete Verbindung zur Aufstockung gering TOC-haltige Abwässer, um auch hier die biologische Abbaubar¬keit untersuchen zu können. Auf Grund der stark schwankenden Abwasserbelastungen durch verschiedene Produktionsbetriebe und Produktionsprozesse, sollte in regelmäßigen Abständen eine interne Untersuchung der einzelnen Abwässer mit kläranlagenspezifischem Belebtschlamm erfolgen.
Abb. 1:	Versuchsanordnung zur Durchführung des Zahn-Wellens-Tests
Abb. 1: Versuchsanordnung zur Durchführung des Zahn-Wellens-Tests
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