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M.Eng. Katharina Graweloh

 

Datum des Kolloquiums: 29. März 2011

 

In Kooperation mit: Kreis Steinfurt

Der Kreis Steinfurt hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 bilanziell energieautark zu werden. Es ist geplant, die Potenziale zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz weitestgehend zu nutzen und den restlichen Energiebedarf im Jahresmittel rein rechnerisch aus regionalen erneuerbaren Energieträgern zu decken. Auf diese Weise wird die Abhängigkeit von Energieimporten und somit die daraus resultierenden Finanzströme nach außen reduziert.

Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde der Weg des Kreises Steinfurt in die bilanzielle Energieautarkie ein Stück begleitet und prognostiziert, wie sich dieser Weg bis zum Jahr 2050 weiter entwickeln kann. Thematisch wurden drei Schwerpunkte gesetzt. Zunächst wurde der Status quo der Steinfurter Energiesituation bestimmt. Dieser umfasst die Ermittlung der Endenergieverbräuche an Strom, Brennstoffen und Kraftstoffen sowie die derzeitige Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien. Darauf aufbauend wurden Potenziale erneuerbarer Energieträger ermittelt und Energieeinsparpotenziale der Verbrauchssektoren (Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD), Haushalte, Verkehr) analysiert, um die Chancen der Zielerreichung bewerten zu können.
Der Kreis Steinfurt ist bereits seit Jahren im Klimaschutz aktiv und hat sich auf diese Weise bereits eine Basis zur Veränderung der Energieversorgung geschaffen. Diese stützt sich im Wesentlichen auf die Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien, die, verglichen mit der Wärme- und Kraftstoffbereitstellung aus erneuerbaren Energien, die beste Ausgangslage bietet.
Durch Verknüpfung der Potenziale zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Energieeinsparung lässt sich eine Prognose für die Energiesituation im Jahr 2050 treffen. In der Abbildung wird diese mit der energetischen Ist-Situation verglichen.

In der zukünftigen Energieversorgung wird die Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien grundlegend sein. Diese wird den zukünftigen Strombedarf überscheiten, sodass Überproduktionen für Heizzwecke und zum verstärkten Einsatz von Elektromobilität genutzt werden könnten. Die Situation für die Bereitstellung regenerativ erzeugter Wärme und regenerativ erzeugten Kraftstoffen stellt sich im Jahr 2050 anders dar. Trotz optimaler Umsetzung der Maßnahmen zeigt insbesondere die Endenergie Kraftstoffe eine verbleibende Differenz zwischen Bedarf und Produktion aus erneuerbaren Energien. Diese kann durch die Überproduktion des Stroms nur bedingt ausgeglichen werden. Dieser Aspekt lässt erkennen, dass bis zum Jahr 2050 dringend Technologiesprünge, insbesondere im Verkehrssektor, zur Zielerreichung erforderlich sind.

Den Analysen der Masterarbeit folgend scheint es vorstellbar, eine bilanzielle Energieautarkie im Kreis Steinfurt erreichen zu können. Es wird sich lohnen, den Weg in die bilanzielle Energieautarkie als Herausforderung anzunehmen. Eine zukunftsfähige Energieversorgung, basierend auf erneuerbaren Energien, macht den Kreis Steinfurt unabhängig von Energieimporten, führt zu Mehreinnahmen und wirkt dem Klimawandel entgegen.

 

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