Dipl.-Ing. Andreas Rak

Diplomprüfung: August 2003

1998 sind durch die 6. Novellierung des Wasserhaushaltsgesetztes (WHG) die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden, um eine Übernahme der Abwasserentsorgung durch Private zu ermöglichen. Die Ergänzung in Absatz 2a des § 18 WHG erlaubt es den Bundesländern, in den jeweiligen Landeswassergesetzen (LWG) die Übertragung der Abwasserbeseitigung auf private Dritte zuzulassen. Public-Privat-Partnership, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kommunen bzw. kommunalen Einrichtungen und privaten Dienstleistern, bietet nunmehr die Möglichkeit, angesichts leerer öffentlicher Kassen, Kommunen und Bürger finanziell zu entlasten und Organisation sowie Struktur der Abwasserentsorgung beispielsweise durch ein Benchmarking zu optimieren.

Die Diplomarbeit dokumentiert die Entwicklung einer Datenbank für das Benchmarking von Abwasserableitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen. In der Einleitung wird die derzeitige Ausgangssituation bei der GELSENWASSER AG geschildert und die Notwendigkeit der Erstellung der Datenbank erläutert.

Die GELSENWASSER AG ist Deutschlands größter privater Wasserversorger und als internationales Dienstleistungsunternehmen in der Wasser- und Energiewirtschaft mit einer Vielzahl von Niederlassungen und Beteiligungen in weiten Teilen Deutschlands und umliegenden Nachbarländern präsent.

Im zweiten Teil der Arbeit wird die Entwicklung eines, an die aktuellen Anforderungen angepassten, Kennzahlensystems beschrieben, ein Überblick zum derzeitigen Kenntnisstand des Benchmarking gegeben und die Vorgehensweise in einem Benchmarking Projekt erläutert. Die historische Betrachtung der Datenbankentwicklung steht dem abschließenden Teil dieses Kapitels voran, in dem die Datenintegrität als obligatorische Vorraussetzung für aussagekräftige Ergebnisse dargelegt wird.

Der Hauptteil der Arbeit wird bestimmt durch die Entwicklung der Datenbank. Ein vollständiger konzeptioneller Entwurf ist Grundvoraussetzung für das sichere Anlegen einer Datenbank. Hier werden, nachdem die allgemeinen Grundlagen einer Datenbankentwicklung aufgezeigt wurden, die notwendigen Leistungsmerkmale definiert und das aufgestellte Kennzahlensystem detailliert vorgestellt.

Es ist ein System von Kennzahlengruppen entstanden, das inhaltlich den Bereich der Betriebskosten einer Kläranlage und eines Kanalnetzes abdeckt (siehe Abb.1). Um die einwandfreie Funktion des Systems innerhalb der Datenbank zu gewährleisten, wurde ein Modell der Verknüpfungen zwischen den Kennzahlengruppen aufgebaut und in der Implementationsphase umgesetzt.

Im vierten Teil werden das Anlegen der Tabellen, Erstellen der Abfragen und der Aufbau der Formulare dokumentiert. Hinzu kommt eine Darstellung der Berichtsausführungen und die Erläuterung der Exportfunktion. Die Datenbankelemente werden in Eigenschaft, Funktion und Verwendungszweck reflektiert. Als einen der wichtigsten Punkte behandelt dieses Kapitel die Plausibilitätsprüfung der Datenbankinhalte.

Für den Test der Funktionalität der Datenbank wurden exemplarisch einige Angebotskalkulationen als Datenquellen genutzt. Ergänzend startete die Datenerhebung in den bestehenden Projekten. Die gemachten Erfahrungen im Umgang mit der Datenbank sowie die positiven wie negativen Aspekte im Prozess der Datenerhebung werden in den Teilen fünf und sechs dieser Arbeit kritisch betrachtet und diskutiert. Für den Einsatz der Datenbank, insbesondere die Grenzen der Anwendung, in der Praxis wurden Hinweise gegeben.

Ausblick und Zusammenfassung schließen die Arbeit ab. Im Anhang sind detaillierte Einzelheiten der Datenbank angefügt, die für das Verständnis ergänzend hilfreich sind.

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