Dipl.-Ing. Timo Schröder
Datum des Kolloquiums: 26.November 2010
In Kooperation mit: SuperBioMarkt AG, Münster
Kaum ein Tag vergeht an dem wir nicht von steigenden Energiepreisen hören. Die Hauptgründe für diesen Preisanstieg liegen in der Endlichkeit der fossilen Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas sowie einem stark angestiegenen Energiebedarf in den so genannten Schwellenländer wie China und Indien. Die steigende Nachfrage nach Energie sorgt nicht nur für einen Anstieg der Preise, sondern auch für einen erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Diese Treibhausgase beschleunigen den Prozess der globalen Erwärmung und ver-ändern somit unser Klima und den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen nachhaltig. Durch ein jährliches Abfallaufkommen von 400 Mio. Tonnen pro Jahr allein in Deutschland werden unsere Umwelt und damit unser Lebensraum weiter belastet. Die kommunalen Gebühren für Abfallwirtschaft sind in den letzten Jahren weiter gestiegen.
Ziel der Diplomarbeit war es, dem Unternehmen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Energie im Rahmen der Verkaufsstätten effizienter genutzt werden kann, um zum einen die Betriebskosten der Filiale zu senken und zum anderen na-türliche Ressourcen und die Umwelt zu schonen. Zudem sollten die Kosten-einsparmöglichkeiten im Bereich der Abfallentsorgung überprüft werden.
Hierfür wurden nach Klärung der theoretischen Grundlagen und gesetzlichen Vorgaben zunächst alle Filialen der SuperBioMarkt AG, die vor dem Jahr 2007 eröffnet wurden, auf ihre Energienutzung der letzten drei Jahre untersucht. Neben den Gesamtkosten für Strom- und Gasnutzung wurden für jede Filiale auch spezifische Werte wie die Energienutzung pro Quadratmeter Ver-kaufsfläche ermittelt, wie die folgende Grafik zeigt.
Ergebnis dieser Untersuchungen war unter anderem dass ungefähr 86 % der Betriebskosten einer Filiale im Lebensmittel-Einzelhandel durch die Nutzung von Strom verursacht werden. Den größten Anteil an dieser Stromnutzung hat die Kältetechnik, die zur Kühlung der Waren benötigt wird.
Auf Grundlage dieser Daten wurde eine Filiale des Unternehmens in Münster in Zusammenarbeit mit der SuperBioMarkt AG ausgewählt und einer detaillierten energetischen Betrachtung unterzogen. Der Fokus der Optimierungsmaßnahmen lag dabei im Bereich energieeffizienter Anla-gentechnik, da dort die größten Einsparpotenziale erzielt werden können.
So wurde neben verschiedenen organisatorischen Maßnahmen wie bspw. einem Wechsel des Stromanbieters, vor allem technische Maßnahmen auf ihr Potential die Energieeffizienz zu verbessern untersucht. Unter anderem wurden der Einbau eine Ventilationseinheit mit Wärme-rückgewinnung in der vorhandenen Lüftungsanlage und ein System das die Abwärme der Kältetechnischen Anlagen der Filiale nutzt für das Un-ternehmen auf seine Wirtschaftlichkeit untersucht. Ergebnis dieser Un-tersuchung war, dass sich beide Konzepte als wirtschaftlich herausge-stellt und sich in ihrer Umsetzung kurzfristig bzw. mittelfristig für die Su-perBioMarkt AG empfohlen haben.
Im Bereich der Abfallentsorgung hat sich gezeigt, dass die Kosten für die Abfallbeseitigung durch Zusammenarbeit und Vereinbarungen mit den kommunalen Entsorgern gesenkt werden können. Jedoch sollte immer der Grundsatz Vermeiden vor Verwerten Anwendung finden.