Dipl.-Ing. Mike Süggeler, M.Sc.
Dipl.-Ing. Oliver Ovelgönne, M.Sc.

Masterprüfung: 08/2004
Die verfasste Arbeit gliedert sich zunächst in zwei Themengebiete - Kreativität und Teamprozesse -, die anschließend miteinander verknüpft werden (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1: Themen-Struktur

In dem Kapitel "Maßnahmen zur Steigerung des Kreativitätspotentials" werden zunächst die Determinanten der Kreativität beschrieben. Sie bilden die Grundlage für ein Verständnis des Begriffes Kreativität. Das Werkzeug zur bewussten Förderung der Kreativität, die Kreativitätstechniken werden erst allgemein nach ihren Gliederungsmöglichkeiten und in Ihrer Funktion erläutert und anschließend im einzelnen vorgestellt. Das Spektrum reicht von einfachen Assoziationstechniken wie z.B. dem Brainstorming über Bild- und Analogietechniken wie z.B. dem Concept- oder Mindmapping bis hin zu umfangreichen, systematischen Problemlösungs-techniken wie dem Morphologische Kasten.
Darüber hinaus werden weitere Elemente, die Kreativität im Unternehmen steigern können, vorgestellt. Beispiele hiefür sind das betriebliche Vorschlagswesen, die Mitarbeiterbefragung und die kreativitätssteigernden Elemente des Knowledge- Innovations- und Personalmanagements zu nennen. Als Abschluss des Kapitels wird eine Bewertung abgegeben, die zum einen auf die Problematik der Anwendbarkeit im Unternehmen und den teilweise fehlenden Praxisbezug eingeht und zum anderen die Vor- und Nachteile der Kreativitätstechniken aufzeigt.

Das zweite Themengebiet "Teamprozesse im Unternehmen" geht zunächst auf den Teamentwicklungsprozess ein. Dieser ist in vier aufeinander aufbauenden Phasen gegliedert (Forming, Storming, Norming, Performing), die in der Regel in jedem Gruppenprozess wiederzufinden sind. Die in einem Team vorkommenden Rollen, werden anschließend anhand einer Einteilung nach H. Belbin in acht verschiedene Charaktere eingeteilt. Die Eigenschaften des Perfektionisten, des Umsetzers, des Beobachters, des Wegbegleiters-Weichenstellers, des Neuerers-Erfinders, des Machers, des Vorsitzenden und des Teamarbeiters-Mitspielers werden analysiert und beschrieben. Hieraus ergeben sich Thesen für eine erfolgsversprechende Zusammensetzung eines Teams.
Die nachfolgend dargestellten Strukturen in einem Team werden entweder aus dem Status der einzelnes Mitglieder (Statusstruktur), anhand der einzelnen Rollen (Rollenstruktur) oder aufgrund von Antipathie und Sympathie (Affektstruktur) vorgestellt. Außerdem ist eine Gliederung durch die vorhandenen Kommunikationswege (Kommunikationsstruktur) oder durch die sich aus den internen Gruppendynamiken bildenden informellen Führern einer Gruppe (Führungsstruktur) aufgezeigt.
Bezüglich der Teamunterscheidungsmerkmale wird als Hauptkriterium die Einteilung in formelle und informelle Gruppen erarbeitet. Formelle Gruppen begründen sich aus einer betrieblichen Arbeitseinteilung und werden in unterschiedliche Teamvarianten geordnet, wohingegen sich informelle Gruppe aus den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer entwickeln.

Das Unterkapitel "Teambeziehungen" geht auf die Interaktionen zwischen verschiedenen Gruppen ein und stellt die einzelne Eskalationsstufen vor, die bei einer Konfliktsituation ablaufen. Der Abschnitt "Teammotivation" beschreibt die motivationsfördernden Hauptfaktoren aus Sichtweise der Teammitglieder. Hierbei besitzt die nicht-monetäre- gegenüber der monetären Anerkennung einen höheren Stellenwert.
Der Unterpunkt "Teammanagement" hat als Schwerpunkt das "Team Management System", das die Grundlage für eine effektive Teambildung, Teamentwicklung und Teamführung innerhalb eines Unternehmens bilden kann. Weiterhin wird das "Diversity Management", die "Quality Circles" sowie das "Lean Management" durchleuchtet und zusammengefasst.
Die Analyse und Bewertung dieses Kapitels setzt sich in kritischer Weise mit der Definierbarkeit und Fixierbarkeit der innerhalb eines Teamprozesses ablaufenden Dynamiken auseinander. Es wird in den Vordergrund gestellt, dass eine erfolgreiche Teamarbeit kein Selbstläufer ist.

Ein Kernstück dieser Arbeit liegt in der theoretischen Verknüpfung der Themengebiete Kreativitätstechniken und Teamprozesse. Im 4. Kapitel werden über einen negierten Ansatz zunächst die Barrieren dargestellt, um ein Verständnis für die innovationshemmenden Problematiken innerhalb der Abläufe eines Unternehmens zu vermitteln. Zur Beseitigung bzw. Überwindung dieser Hemmnisse werden anschließend sowohl Ansätze für den Einsatz von Kreativitätstechniken als auch für die Steuerung von Teamprozessen erarbeitet.
Die Suchbarriere zielt auf die vorhandenen inneren und äußeren Strukturen im Unternehmen ab. Anhand eines Beispiels (Dreiecksbeziehung zwischen den Abteilungen Vertrieb, Entwicklung und Konstruktion) werden Ansätze aufgezeigt, die eine Optimierung der Strukturen für beide Bereiche ermöglichen. Durch die Sinnbarrieren wird erfasst, in wie fern die Mitarbeiter über den Wert ihrer Tätigkeit und der standardmäßig geforderten Innovationsfindung in Kenntnis gesetzt werden. Eine umfassende Information ist deshalb so wichtig, da hierdurch ein direkter Einfluss auf die Motivation des Mitarbeiters ausgeübt wird. Es besteht die Möglichkeit, den Betroffenen direkt bei der Bestimmung des Teilzieles mit einzubeziehen und somit schon im Grundstadium eine ausreichende Orientierung zu gewährleisten.
Die Handhabung des betrieblichen Vorschlagswesens ist der wichtigste Punkt bei den Systembarrieren. Hierbei kommt es darauf an, dieses so homogen wie möglich zu gestalten und bürokratische Hemmnisse zu beseitigen. Die Grundlage für die Transferbarrieren bildet die Ablehnung von Neuerungen, die von außen in ein Unternehmen hineingetragen werden. Es besteht hierfür die Möglichkeit, den Hebel an verschiedenen Stellen im Bereich des Teammanagements anzusetzen. Diffusionsbarrieren hemmen während des Innovationsprozesses die Vermittlung der Erneuerungen. Thematisch wird dieses Gebiet in die beiden Bereiche Innovations-Übersprung und -Zurückweisung unterteilt.
Sondermaßnahmen zur Steigerung der Innovationsfähigkeit runden das 4. Kapitel ab. Diese ermöglichen die Schaffung eines kreativen Klimas und Umfeldes. Das kann durch den Aufbau einer kreativen Organisationseinheit, durch die Förderung des Teamgeistes oder durch den Einsatz von spezieller Software erreicht werden.

Im 5. Kapitel werden Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung der Kreativitätstechniken analysiert. Die Anwendungsbeispiele beziehen sich hierbei auf den Aufbau und die Strukturen eines regionalen Energieversorgers. Dieser befindet sich zur Zeit in einem Fusionsprozess, wobei die vorhandenen Aufgaben auf drei Unternehmensstandorte aufgeteilt werden müssen.
Ausgehend von einer Relevanzbauanalyse, die als Hauptaufgabe die Steigerung des Unternehmensgewinnes beinhaltet, werden verschiedene Teil- und Einzelaufgaben ermittelt. Hiervon sind einzelne Beispiele ausgewählt, um so den sinnvollen Einsatz von Kreativitätstechniken und die Beeinflussung von Teamprozessen aufzuzeigen.
Um die Teilaufgabe Motivation der Mitarbeiter in zweckmäßige Bahnen zu lenken, wird ein Morphologischer Kasten entwickelt und beschrieben. Durch die Anwendung eines Brainstormings wird des weiteren die Teilaufgabe Büroorganisation strukturiert. Für ein weiteres Beispiel bilden die Teamrollen nach H. Belbin die Grundlage, um eine effektive Teamzusammenstellung in einer Vertriebsabteilung zu realisieren. Mit Hilfe eines Concept Mappings wird abschließend exemplarisch der Workflow bis zur Abgabe eines Stromlieferungsangebotes abgebildet.
Im Kapitel "Gemachte Erfahrungen und Ausblick" steht eine kritische Auseinandersetzung mit der Vernetzung von Kreativitätstechniken und Teamprozessen im Mittelpunkt. Grundsätzlich wird der Anwendung beider Elemente eine positive Wirkung attestiert und insbesondere einer möglichen Verknüpfung zusätzliches Verbesserungs- und Optimierungspotential zugesprochen.

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