Annika Hopster, Sebastian Reitemeyer | Perspektiven

Galeria Pausenhof

Nicht erst seit Beginn der Corona Pandemie sterben von Konsum geprägte Innenstädte durch die zunehmende Verlagerung der Angebote ins Internet aus. Warenhaus Riesen wie Galeria Karstadt Kaufhof überrollte eine Schließungswelle, die leerstehende Gebäudemassen in prominenten Innenstadtlagen nach sich zog. Eine Kettenreaktion mit fatalen Folgen für den umliegenden Einzelhandel und belebte Innenstädte.

 

Mit dieser Thematik beschäftigten sich Annika Hopster und Sebastian Reitemeyer in ihrem Projekt "Galeria Pausenhof" innerhalb des Entwurfskurses "Post-Shopping-City: Conversion of a Department Store" von Dip.-Ing. Neil Winstanley in ihrem 6. Semester. Der ausgelobte Wettbewerb "competitionline campus award 2022" zeichnete innovative Projekte in den Kategorien Studierendenarbeiten, Absolvent:innenarbeiten und Fakultätsprojekte aus. Dabei erreichte die eingereichte Semesterarbeit, die sich mit der Umgestaltung des leerstehenden ehemaligen Galeria Kaufhof in Hamm beschäftigte, den 1. Platz.

 

Das introvertierte Gebäude mit großen Gebäudetiefen wird zum extrovertierten, belebten Ort der Teilhabe - ein so genannter "Dritter Ort". Kultur, Freizeit, Bildung und Wohnen werden zum Aktivator für Leerstand. Aufgrund der komplexen und eigenwilligen Struktur des Bestandes, braucht es radikale Ansätze und Utopien, die ein Bild zeichnen, das beim bloßen Anblick des Leerstands nicht vorstellbar ist.

 

Drei Hauptnutzungen gliedern das ehemalige Kaufhaus und bieten thematische Schwerpunkte von Kunst, Kultur, Bildung und Sport. Erschlossen wird das Gebäude über eine Eingangshalle, die die Fußgängerzone Hamms mit dem Innenhof verknüpft. Eine Fläche für Events aller Art, die zu beiden Seiten großflächig geöffnet werden kann. Über eine freiliegende Wendeltreppe, sowie zwei neu hinzugefügte Erschließungskerne, werden die oberen Geschosse und das Dach erschlossen. Das Auditorium bietet einen Raum für Veranstaltungen mit Publikum, dessen Bühne oder Zuschauerraum auf den Platz erweitert werden kann. Im 1. Obergeschoss befindet sich eine Zweifach-Sporthalle, die sowohl Sportkurse als auch Sportevents austragen kann und über ein neu aufgesetztes Dach natürlich belichtet wird. Flexible Nutzungen mit öffentlichem Wert, die ein brach liegendes Gebäude mit seiner Umgebung - der Innenstadt von Hamm - wiederbeleben könnten.

 

Das Projekt "Galeria Pausenhof" wird von der Jury besonders für den intelligenten Umgang mit der bestehenden Struktur gelobt, genauso wie für die präzise Ausarbeitung. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie aus einem monofunktionalen Gebäude ein Multifunktionsort im Herzen der Stadt wird. "Gerade für eine kleine Stadt wie Hamm ist diese konzentrierte Nutzung stark. Das Projekt sticht durch einen hohen Detaillierungsgrad vom städtebaulichen Maßstab bis zu den Grundrissen hervor. Es ist eine richtig schöne Arbeit, die uns alle überzeugt hat", so Lena Kleinheinz über die Meinung des Preisgerichts.

 

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