ALFA-Bot

Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass zur Ansprache von Menschen mit rudimentären Lese- und Schreibkenntnissen innovative Wege erforderlich sind. Der weit überwiegende Teil dieser Bevölkerungsgruppe ist mit den bisherigen Ansätzen nicht erreichbar. Weniger als 1% der Menschen aus den Alpha-Levels 1-3 nimmt Kursangebote wahr.

Das Projekt ALFA-Bot widmet sich einer neuartigen Ansprache von Menschen mit geringer Literalität, indem es die Eignung eines Chatbots für den Dialog mit dieser Zielgruppe untersucht. Durch leistungsfähige Technologien und gereiftes linguistisches Verständnis für die Merkmale einer natürlichen Anmutung können Chatbots heute auf Internetseiten und in Smartphone-Apps in erstaunlicher Qualität als virtuelle persönliche Dialogpartner agieren. Als massentaugliche Plattform lassen sich derartige Chatbots allerdings erst seit Kurzem realisieren. Folglich existieren hierzu kaum wissenschaftliche Erkenntnisse, insbesondere nicht für den Anwendungsfall des funktionalen Analphabetismus. Der im Projekt entstehende prototypische ALFA-Bot richtet sich mit zielgruppenspezifisch relevanten lebensweltlichen Inhalten an Menschen mit geringer Literalität, um dadurch niederschwellig an ebenfalls im Chatbot zugängliche Lernangebote heranzuführen. Die lebensweltlichen Inhalte und Lernangebote werden in enger Zusammenarbeit mit praxisorientierten Kooperationspartnern entstehen.

Das Projekt setzt durch seine Forschungsergebnisse wichtige Impulse für den künftigen Einsatz von Chatbots in der Alphabetisierung: Es klärt, ob ein Chatbot-basiertes Angebot Menschen mit geringer Literalität lebensweltlich unterstützen und neuartige niederschwellige Anschlusspunkte für die Alphabetisierung bieten kann, durch welche konkrete Art der Ansprache dies gelingen kann und inwieweit sich klassische Lehransätze durch einen Chatbot zielführend adaptieren oder aufwerten lassen.

Simon Proost M.A.

Robert Memering M.A.

vom 01.01.2021 bis 31.12.2023

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)