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„Ausbildung plus“ als Good Practice: Beim Malereibetrieb temps wird duale Berufsausbildung neu gedacht

Bildungswissenschaftlerinnen des IBL machten sich ein Bild vor Ort und gingen in den Austausch mit Auszubildenden und dem Team des Ausbildungszentrums: Das ganzheitliche Programm gibt zusätzliche Unterstützung – eine Chance für neu migrierte Auszubildende, im System der dualen Berufsausbildung in Deutschland Fuß zu fassen.

Dr. Mona Massumi, Professorin für Berufspädagogik am Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) unserer Hochschule und ihre Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Judith Jording nahmen die Einladung von Geschäftsführer Ulrich Temps an, das Schulungs- und Ausbildungszentrum der temps Malereibetriebe in Neustadt am Rübenberge zu besuchen. Das Ausbildungsunternehmen zählt mit mehreren Standorten in Nord- und Ostdeutschland zu den größten Betrieben seiner Art in Deutschland.

Das im Jahr 2016 ins Leben gerufene Programm „Ausbildung plus“ ist für die beiden Bildungs- und Migrationsforscherinnen aus berufspädagogischer Perspektive besonders interessant: Alle Auszubildenden der Malereibetriebe werden in den Bereichen „Fachsprache Deutsch“ und „Fachtheorie“, aber auch in der Fachpraxis besonders gefördert. Darüber hinaus steht neu migrierten Auszubildenden eine Juristin bei aufenthaltsrechtlichen Fragen und vielem mehr zur Seite.

Massumi und Jording, die am IBL angehende Lehrkräfte im kooperativen Studiengang „Lehramt an Berufskollegs“ unserer Hochschule und der Universität Münster ausbilden, hatten nicht nur Gelegenheit, Einblicke in die Lehreinheiten „Fachsprache Deutsch“ zu erhalten, sondern konnten sich auch mit Auszubildenden und dem Team des Ausbildungszentrums sowie Geschäftsführer Temps austauschen. „Es handelt sich hier um ein wirklich ganzheitlich gedachtes Konzept, durch das viele Hürden, mit denen neu zugewanderte Auszubildende konfrontiert werden, systematisch abgebaut werden“, so Jording. Mona Massumi ergänzt: „Dies ist ein beeindruckendes Good-Practice-Beispiel, das für unsere Forschung zu Fragen der Inklusion Neuzugewanderter in die duale Berufsausbildung in Deutschland sehr interessant ist.“

Bei einem weiteren Besuch des Schulungs- und Ausbildungszentrums planen Massumi und Jording, im Rahmen des anvisierten Forschungsprojekts „Professionalisierung von (angehenden) Berufsschullehrkräften und betrieblichen Ausbilder*innen im Kontext aktueller Migration (ProBAM)“ Interviews zu erheben.

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