Gärrestaufbereitung

Einleitung

Bei Biogasanlagen größerer Leistungsklassen besteht das wirtschaftliche Problem, dass der anfallende Gärrest über weite Strecken als Dünger auf die Äcker transportiert werden muss. Durch die hohen Wasseranteile und damit geringen Nährstoffkonzentrationen im Gärrest entstehen somit hohe Transportkosten. Diese Problematik begünstigt zudem einen lokalen Nährstoffüberschuss, der gerade in viehveredlungsstarken Regionen zu weiteren Problemen führt.

Projektbeschreibung

Eine Lösung ist die Herstellung von festen Düngemitteln mit hohen Nährstoffkonzentrationen, welche sich über große Distanzen wirtschaftlich transportieren lassen. So muss zunächst ein effizienter Wasserentzug aus dem Gärrest erreicht werden.

Das entzogene Kondensat kann, nach entsprechender Aufbereitung, wieder zu technischen Zwecken in der Biogasanlage oder angrenzenden Verwertungszwecken genutzt werden.

Innerhalb dieses Projektes soll eine verfahrenstechnisch gezielte Abtrennung der Nährstoffkomponenten Stickstoff, Phosphor und Kalium aus dem Gärrest von Biogasanlagen nach der energetischen Nutzung erreicht werden.  Aus diesen so gewonnen Nährstoffen wird ein transportwürdiges und an den tatsächlichen Bedarf designtes Düngemittel erzeugt.

Nebenbei werden geruchsintensive und pflanzenschädliche Komponenten aus dem Gärrest entfernt und die Freisetzung von Schadgasemissionen, wie Ammoniak, Lachgas und Methan deutlich reduziert.

Hierzu werden zunächst ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verfahren
ermittelt.  Diese können grundsätzlich in verschiedene einzelne Stufen zur Gärrestaufbereitung aufgeteilt und verfahrenstechnisch kombiniert werden.

  • Phasentrennung

        - Herstellung einer möglichst feststofffreien Flüssigphase

        - Herstellung eines phosphatreichen Feststoffdüngers

  • Ammoniakstrippung

         - Herstellung einer weitestgehend stickstofffreien Flüssigphase

         - Herstellung eines Ammoniumsulfat-Düngers

  • Eindampfung / Aufkonzentrierung

         - Herstellung eines kaliumhaltigen Düngemittelkonzentrates als Grundlage für ein „Designerdüngemittel" (ggf. Beimischung von mineralischen Komponenten)

Je nach Anforderung an das zu produzierende Düngemittel und der nutzbaren Wärmeleistung einer Biogasanlage sind so verschiedene Verfahrenskombinationen denkbar. Mit Hilfe von Technikumsversuchen wird nach  einer optimalen Kombination gesucht und darauf aufbauend eine technische einsatzfähige Versuchsanlage zusammen mit der Firma BioConstruct GmbH geplant.

 

Projektleitung


Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter
Fachbereich Energie · Gebäude · Umwelt
Stegerwaldstraße 39
48565 Steinfurt
Tel: 02551 9-62725
Fax: 02551 9-62717

wetterfh-muensterde

Mitarbeitende


  • Dipl.-Ing. Elmar Brügging, M.Sc.

Projektzeitraum


vom 01.10.2009 bis 01.09.2011

Kooperationspartner


  • BioConstruct GmbH

Finanzierung


  • Zentrale Innovations-programm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken