GreenGas - Teilprojekt: "Mechanische und enzymatische Vorbehandlung von organischen Reststoffen zur Optimierung der Gasausbeute"
Einleitung
Biogasanlagen werden mit einer Vielzahl von Einsatz-Substraten betrieben. Neben konventionellen Einsatzsubstraten, wie Silomais und Zuckerrüben, bieten sich auch landwirtschaftliche Rohstoffe, wie tierischen Ausscheidungen, Grasschnitten und Zwischenfrüchten an. Diese finden für gewöhnlich keine Verwendung in verwandten Produktionsbereichen und entschärfen somit Flächen- und Marktkonkurrenzen und können sich im Idealfall ergänzen. Eine verbesserte energetische Nutzung dieser Rohstoffe ermöglicht eine höhere Wirtschaftlichkeit durch vollständigere Substratausnutzung bei gleichzeitiger Reduktion von anfallenden Nebenprodukten, wie Gärresten.
Projektbeschreibung
Im Rahmen des Projektes werden landwirtschaftliche Reststoffe und Rohstoffe (Mais, Stroh, Gras, usw.) über mechanischen bzw. enzymatischen Aufschluss vorbehandelt und hinsichtlich ihres Biogasertrages untersucht. Diese Art der Vorbehandlung erwirkt eine höhere Gasausbeute und einen höheren und schnelleren Abbau der organischen Substanz. Die eingesetzten Substrate werden auf diese Weise optimal ausgenutzt. Eine größere Substratausnutzung führt zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit, da weniger Rohstoffe für die gleiche Energiemenge notwendig sind und die Menge der erzeugen Nebenprodukte sinkt. Die Ergebnisse werden anschließend großtechnisch in einer repräsentativen Biogasanlage in Deutschland und den Niederlanden überprüft.
Im Rahmen des Projektes werden zur Vorbehandlung der unterschiedlichen Substrate zwei Methoden gewählt. In ersten Voruntersuchungen konnte der Gasertrag bei der Zerkleinerung von Stroh um bis zu 25% gesteigert werden. Dadurch wird es möglich, auch bisher ungenutzte Nebenprodukte energetisch zu nutzen. Die Aufteilung der Untersuchung der Vorbehandlungs-Technologien ist folgendermaßen geplant.
- mechanischer Aufschluss (Prall- und Schneidtechnologie)
- enzymatischer Aufschluss
- optimierte Kombination beider Aufschlussarten
Bevor die Ergebnisse in großtechnischen Anlagen überprüft werden können, werden zunächst die geplanten Versuchsreihen ausführlich im Labormaßstab untersucht. Die vielversprechendsten Untersuchungsergebnisse werden anschließend in einer großtechnischen Biogasanlage getestet und auf ihre Praxistauglichkeit untersucht.
Ziel des Projektes ist es, geeignete Vorbehandlungsmethoden zu untersuchen, die die Gasausbeute von Biogassubstraten erhöht. Hierzu wird zunächst eine Literaturstudie zu den bisher üblichen Vorbehandlungsmethoden durchgeführt. Hier werden auch die bisherigen Entwicklungen in der Forschung auf diesem Gebiet in Deutschland und den Niederlanden aufgenommen und ausgewertet. Die Erhöhung der Gasausbeute erhöht die Wertschöpfung der Substrate, da diese besser ausgenutzt werden. Die Effizienz der Biogastechnologie wird erhöht. Der Betrieb von Biogasanlagen wird wirtschaftlicher, was die Einführung von grünen Gas beschleunigt und vereinfacht.
Die Untersuchungen werden in wissenschaftlichen Einrichtungen in den Niederlanden und Deutschland durchgeführt und bilden die Basis für einen regen Austausch von Wissen und Innovation durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter
Fachbereich Energie · Gebäude · Umwelt
Stegerwaldstraße 39
48565 Steinfurt
Tel: 02551 9-62725
Fax: 02551 9-62717
wetterfh-muensterde
Mitarbeitende
- Dipl.-Ing. Elmar Brügging, M.Sc.
- Dipl.-Ing. Marius Kerkering, M.Sc.
Projektzeitraum
Finanzierung
- Interreg IV A