Die RPA-Veranstaltung fand am 18.01.2021 online statt.

Die spannenden und praxisrelevanten Ergebnisse ihrer Untersuchungen präsentierten die Teams im IPD-Praxisforum den Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie weit über 100 interessierten Praktikern aus dem Münsterland und zum Teil sogar aus ganz Deutschland. Angereichert wurde das Praxisforum durch einen Praktiker-Vortrag von Victor Kaupe von der BASF. Dort arbeitet er am Standort Hiltrup im Bereich Logistik zu den Themen Projektmanagement und Digitalisierung.

Zum Start präsentierte das Studierendenteam von Vivien von Holtz, Antonia Hendricks, Justus Russmann und Dominik Bickel deren Überlegungen zu informationstechnologischen und prozessualen Voraussetzungen einer RPA-Einführung in Logistikunternehmen. Auf der "Road to RPA" sind im Besonderen standardisierte Prozesse mit hoher Durchlaufzahl und geringen Prozessausnahmen sowie stabile IT-Anwendungen als Einsatzfelder zu nennen, bei denen sich RPA lohnt. Finden diese Aspekte entsprechende Berücksichtigung, könne sich eine RPA-Einführung - je nach Prozesskomplexität und damit einhergehendem Programmieraufwand - bereits in unter einem Jahr amortisieren. Weiteres Ergebnis: "Bei einer Übertragung der Anwendung über Abteilungsgrenzen hinweg lassen sich entsprechende Skaleneffekte erzielen."

Ein Vorgehensmodell zur Implementierung in Unternehmen präsentierte das Team um die Studierenden Lara Ferinac, Christina Käser, Kim Kleimeier, Cecilia Klüver. Dabei setzten sie den Fokus auf die unterschiedlichen Erfolgsfaktoren, die bei der RPA-Einführung eine wichtige Rolle spielen. Nach der strengen Auswahl eines geeigneten Prozesses sollte dieser zunächst optimiert werden, ehe eine Automatisierung erfolgt. Dafür sei die Zusammenstellung eines kompetenten Projektteams erforderlich, das auch langfristig die Betreuung des Bots übernimmt. Auch die an dem Prozess beteiligten Mitarbeiter müssten für den Roll-Out von RPA frühzeitig informiert und abgeholt werden. Zudem sollte ein Kompetenzzentrum u.a. für die Schulungen der Mitarbeiter aufgebaut werden.

Der dritte Studierendenvortrag vom Team um Lukas Eutebach, Sina Hartwig, Elena Müller und Leonhard Spiess widmete sich dem Thema Hyperautomation. Ein Themenfeld mit viel Zukunftsperspektive. Der Begriff "Hyperautomation" tauchte erstmals in den Top 10 Strategic Technology Trends 2020 von Gartner auf und wird wie folgt definiert: "Hyperautomation befasst sich mit der Anwendung fortschrittlicher Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML), um Prozesse zunehmend zu automatisieren und den Menschen zu ergänzen". Die Hyperautomation vereint also unterschiedliche Technologien, um die End-to-End Prozesse der Unternehmen vollumfänglich zu automatisieren.

Aktuelle Trends von RPA betrachteten Imke Lemke, Jannek Kohle, Lars Kessner und Lukas Schnitzler. Eine wichtige Aussage im Vortrag: Der Einsatz von RPA wird zukünftig auch die Jobprofile von Mitarbeitern verändern. Mitarbeiter können sich durch die Integration von RPA-Anwendungen in Unternehmen noch stärker auf strategische Aufgaben fokussieren und die Technologie zum Beispiel ohne große Programmierkenntnisse für ihren eigenen Gebrauch anwenden. Um dieses Potenzial zu nutzen - so das Fazit der Gruppe - muss ein erfolgreiches Changemanagement und damit der entsprechende Rahmen im Unternehmen gegeben sein.

Diesen Rahmen scheint die BASF schon zu haben. Dies verdeutlichte der Impuls von Victor Kaupe, der bei der BASF in Hiltrup für die Bereiche Projektmanagement und Digitalisierung in der Logistik zuständig ist. Bei bis zu 150 LKW pro Tag und zahlreichen weiteren Logistikprozessen bietet der "größte Lackstandort der Welt" zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für RPA. Das verdeutlichte sein Praktikervortrag. Dort wird RPA eingesetzt, um die Schnittstellen zwischen ERP, WMS und TMS automatisiert zu betreuen. In das System wird der "Bot" über einen eigenen E-Mail-Account eingebunden. Neben Kostenersparnissen und Effizienzgewinne wird durch den Einsatz auch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht, da sich diese sich nun wertschöpfenderen Aufgaben widmen können. Außerdem arbeite der "Bot" auch nachts.

Die Präsentationen der Teams und des Referenten werden bei Interesse gerne zur Verfügung gestellt. Fragen Sie diese gerne via ipdfh-muensterde an.



Einen weiteren Impuls zu möglichen Einsatzszenarien, Nutzen und Risiken von RPA finden Sie auch in einem Potenzialbericht auf dem Digitalradar münsterLAND:

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