Souvenirs müssen nicht der Inbegriff des Kitsches sein

Ausstellung im Stadtmuseum zeigt Arbeiten von Design-Studierenden der FH Münster


Münster (19. Oktober 2007). Wer an Souvenirs denkt – ja, der denkt meist an Kitsch, an wenig originell bedruckte Kugelschreiber, Wimpel oder Tassen.

Dass es auch anders geht, zeigen Studierende vom Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. Zwei Monate hatten sie im letzten Winter Zeit, in einem Workshop im Studienschwerpunkt Produktdesign „Münster Souvenirs“ zu entwerfen.

Eine Auswahl der Entwürfe ist seit Freitag (19.10) im Stadtmuseum Münster zu sehen. Eine Fußmatte mit der Aufschrift „Mase“, ein Speckbrett als Tischspiel, Aaseekugeln für den Pralinenliebhaber – mit viel Fantasie und Lokalkolorit widmeten sich die Studierenden ihrer Aufgabe.

„Die Arbeiten sind nicht nur das Ergebnis eines kritisch-offenen Blickes auf die Stadt und ihre Bewohner“, erklärte Prof. Steffen Schulz während der Ausstellungseröffnung. Ebenso wichtig sei die Auseinandersetzung mit der Frage gewesen, was „Souvenirs“ auszeichnen sollte.

Das Ergebnis: Charmant sollen sie sein, authentisch, originell, funktionell und zugleich einfach reproduzierbar. Und selbstverständlich müssen sie auf Münster, die Region und deren Bewohner Bezug nehmen. „Uns Studierenden sollten sie natürlich auch gefallen“, ergänzte Simone Stahr.

Die Recherche auf dem Markt hatte gezeigt, dass ein ironischer Blick auf Erinnerungsstücke eher fehlt. „Das Augenzwinkern bei der Entwicklung unserer Entwürfe werden auch die Betrachter verstehen“, ist sich Lea Habich sicher.

Umgesetzt als „Prototypen“ im Maßstab 1:1 veranschaulichen die Entwürfe die Welt der Souvenirs abseits ausgetretener Pfade. Die Fertigung erfolgte in den Werkstätten am Fachbereich Design. Bei ganz spezifischen Produktionstechniken gab es auch Unterstützung von Unternehmen aus der Region. Die grafische Gestaltung für die Ausstellung hatte ebenfalls Simone Stahr übernommen.

„Dieses kleine Projekt demonstriert, welche Möglichkeiten das Designstudium in Münster bietet“, so Schulz weiter. Im Mittelpunkt stehen dabei praxisnahe, aber ebenso auch experimentelle Projekte vom Entwurf bis zur Modellherstellung in eigenen Werkstätten, individuelle Betreuung durch die Lehrenden und Kooperation mit externen Partnern.

Ausstellungen zu Souvenirs haben in Münster eine gewisse Tradition. „Schon in den 20-er Jahren bestand in Münster der Wunsch nach einem guten Souvenir“, berichtete der stellvertretende Museumsleiter Dr. Axel Schollmeier.

1930 wurde auf Initiative des damaligen Verkehrsdezernenten Dr. Paul Engelmeier die Ausstellung „Das gute Reiseandenken“ im Stadtweinhaus gezeigt. Im Jahr 2002 schließlich hieß es „Denk ich an Münster… von Souvenirs und dem Image der Stadt“ – eine Ausstellung, die die Vielzahl der Souvenirs präsentierte und den Umgang mit ihnen thematisierte.

Dass Souvenirs keine Staubfänger sein müssen, sondern auch noch einen Gebrauchswert haben, würden diese Exponate beweisen, so Schollmeier. Die Ausstellung „Münster Souvenirs“ ist noch bis zum 2. Dezember zu sehen.


Zur Information:

Die Exponate stammen von den Studierenden Anna Buller, Elke Essmann-Könen, Julika Fastabend, Jacquelynne Figueroa, Jennifer Figueroa, Dimitri Frasch, Henrike Hanna, Debbie Holler, Lea Hubrich, Marco Jeuring, Julia Morosow, Natali Pilic, Stefanie Ramsel, Natalie Schönleber, Simone Stahr, Noemi Stockmann, Nadja Sushko, Mareike Teiwes.

Betreuer: Prof. Steffen Schulz





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