Traditionelles hat noch immer Bestand

Designer zeigen bis Sonntag ihre Abschlussarbeiten am Leonardo-Campus


Münster (7. Februar 2014). Es ist wie „Regen im Bauch". So hat ein Kind im Kunsttherapieprojekt der Designstudentin Jana Walczyk seine Traurigkeit beschrieben. Diese Emotion, aber auch Gefühle wie Liebe und Hoffnung, hat die 24-Jährige personifiziert und farbig illustriert. Die selbstgeschriebene Geschichte der Absolventin des Fachbereichs Design der Fachhochschule Münster soll den Leser zum Schmunzeln und Nachdenken bringen. Ihr Buch „Kennst du das auch?" ist eine von 40 Abschlussarbeiten, die die Ausstellung „Parcours" noch bis zum Sonntag (9. Februar) am Leonardo-Campus zeigt.

Den Lernprozess für Patienten mit Aphasie, einer Sprachstörungsform, möchte Lina To fördern. Dafür hat sie Therapiematerial für die logopädische Behandlung gestaltet. „Eindeutige Grafiken, klarer Aufbau, funktioneller Farbeinsatz, interaktive Formate und Selbstkontrollfunktionen sollen die Rehabilitation unterstützen und dabei noch Spaß machen", erhofft sich die Bachelorabsolventin. Vorlagen, die den Spaß und die Kreativität fördern, so hatte ihre Recherche ergeben, gab es bisher nicht.

Magazine über Musik dagegen schon! Sollte man meinen. Aber keines wie seines, ist sich Arne Meyer sicher. Genauso, wie Musik mehr ist als die bloße Aneinanderreihung von Tönen, so reiht auch der 23-Jährige nicht die einzelnen Rubriken aneinander. „Weg von Daten, Zahlen, Fakten und hin zum Wesentlichen - ich zeige die Musiker und ihre Stücke, reise mit dem Leser zu den Wurzeln unserer Musik." Die im Online-Magazin interviewten fiktiven Künstler vertreten verschiedene Stilrichtungen, spielen unterschiedliche Instrumente und haben ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen. Einzige Gemeinsamkeit ist ihre geografische Herkunft, jede neue Ausgabe porträtiert eine andere Region der Welt.

„Auch die anderen Projekte in den Schwerpunkten Illustration, Kommunikations-, Medien- und Produktdesign setzen sich intensiv mit Gestaltungsoptionen des modernen Alltags auseinander", sagt Prof. Rüdiger Quass von Deyen. Dabei habe das Traditionelle trotz des digitalen Zeitalters immer noch Bestand, so der Prodekan des Fachbereichs Design. „Die 37 Bachelor- und drei Masterarbeiten befassen sich mit schönerem Wohnen, Konsum, Daddeln und Online-Interaktion, aber auch mit den verschiedenen Wegen der Problembewältigung, Entschleunigung und der kurzzeitigen Flucht in imaginäre Welten", beschreibt der Hochschullehrer für Kommunikationsdesign die unterschiedlichen Themen.

Welche Botschaft der Designer vermitteln möchte, entscheide darüber, ob er zu analogen oder digitalen Werkzeugen greife, ergänzt Fachbereichsdekan Prof. Ralf Beuker. Und meistens gehen sie dabei eine untrennbare Partnerschaft ein. Diese zielt auf den Markt, für den die Designer gut gewappnet sind. Davon können sich die Besucher der Ausstellung „Parcours" überzeugen.

Ausstellungseröffnung ist heute (Freitag, 7. Februar) um 19.30 Uhr im Gebäude des Fachbereichs Design am Leonardo-Campus 6. Am Samstag (8. Februar) sind die Abschlussarbeiten von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag (9. Februar) von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Die Ausbildung am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster schließt das gesamte Designspektrum durch die vier angebotenen Schwerpunkte Kommunikationsdesign, Illustration, Mediendesign und Produktdesign ein. Sie bietet den Studierenden ein ungewöhnlich offenes Feld für experimentelle Gestaltungen und zielbezogene Denkansätze, die optimal für den beruflichen Alltag vorbereiten. Neben dem Bachelorstudiengang Design bietet der Fachbereich den Masterstudiengang „Design - Information und Kommunikation" an.




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