Zwischen Hovercraft und Sonnenflecken: Jugend forscht präsentiert innovative Nachwuchswissenschaft
Beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht und Schüler experimentieren zeigten über 200 Schüler*innen an unserer Hochschule, wie viel Erfindungsreichtum und Innovation in ihnen steckt.
Erfindungsreichtum und Innovation sind bei Jugend forscht keinerlei Grenzen gesetzt. Dominik Bösker und Jan Arnold präsentierten bei der Wettbewerbssparte Schüler experimentieren ihr gemeinsam mit Noel Ronnicke selbstgebautes Hovercraft, mit dem sie den ersten Platz in der Kategorie Technik gewannen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Richard Schlote schrieb ein Übungsprogramm für eine Blockflöte, das spielerisch dabei unterstützt, die richtigen Töne am Instrument zu greifen – und gewann den ersten Preis in der Kategorie Mathematik/Informatik. (Foto: FH Münster/Diana Jansing)
Emilie Bergen und Miriam Luce untersuchten die Tonkrüge Ollas zur Bewässerung von Pflanzen und belegten einen von gleich zwei ersten Plätzen in der Kategorie Biologie bei Schüler experimentieren. (Foto: FH Münster/Diana Jansing)
Beeke Drechsler, Leo Roer und Malte Cox widmeten sich in ihrer Jugend-forscht-Arbeit plastikfressenden Mikroorganismen. Dafür gewannen sie den ersten Platz in der Kategorie Biologie. (Foto: FH Münster/Diana Jansing)
Leonhard Ruckert, Nico Altenhövel und Julius Furhmann tauchten per Virtual Reality ins Büroleben ein. Für ihre Arbeit belegten sie einen von gleich zwei ersten Plätzen bei Jugend forscht in der Kategorie Arbeitswelt. (Foto: FH Münster/Diana Jansing)
Einer von zwei ersten Plätzen in der Kategorie Physik ging bei Jugend forscht an Benjamin Heusler für das Einfangen von Positronen im 1-Tesla Magnetfeld von AEgIS, das er beim CERN in Genf durchführte. (Foto: FH Münster/Diana Jansing)
Insgesamt 208 Schüler*innen stellten 107 Projekte an beiden Tagen auf dem Technologie-Campus Steinfurt der FH Münster vor. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Nachmittags waren die Projekte auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Zahlreiche Besucher*innen kamen an die Hochschule, um die Ergebnisse von Jugend forscht und Schüler experimentieren zu sehen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Beim Rundgang durch die verschiedenen Projektstände schauten sich auch Professor*innen unserer Hochschule die Ideen der Nachwuchsforscher*innen an. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Leonhard Ruckert, Nico Altenhövel und Julius Furhmann beschäftigten sich mit Virtual Reality in der Arbeitswelt - und belegten einen von zwei ersten Plätzen in der gleichnamigen Kategorie. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Medien wie der WDR interessierten sich ebenfalls für die Projekte und drehten bei der Wettbewerbssparte Schüler experimentieren. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Blumen wechseln durch Tinte ihre Farbe, ein selbstgeschriebenes Programm hilft dabei, Flötespielen zu lernen – und ein Hovercraft fährt laut tosend durch den Raum. Ein gamifizierter Mülleimer belohnt fürs Müllsammeln und im virtuellen Office wird die Arbeitswelt von morgen erprobt. Erfindungsreichtum und Innovation sind bei Jugend forscht keinerlei Grenzen gesetzt. Unsere Hochschule richtete den Regionalwettbewerb für das Münsterland erstmals aus und brachte dazu insgesamt 208 Schüler*innen mit 107 Projekten auf dem Technologie-Campus Steinfurt zusammen. Am 22. und 23. Februar zeigten sie bei Deutschlands größtem Schülerwettbewerb in Forschung und Technik, was in ihnen steckt.
„Schweben leicht gemacht!“ lautete etwa das Motto von Dominik Bösker, Jan Arnold und Noel Ronnicke. Die Schüler des Kopernikus-Gymnasiums Rheine haben mit tatkräftiger Unterstützung des Projektlabors Berufskolleg Rheine ein mit Luftkissen, Laubbläser und Turbinen ausgestattetes Hovercraft gebaut. Ein echter Blickfang im S-Gebäude der Hochschule, der bei jeder Fahrt neugierige Blicke auf sich zog. Bösker und Arnold stellten das Projekt stellvertretend für das Trio am Donnerstag im Rahmen von Schüler experimentieren vor – die Wettbewerbssparte für Teilnehmer*innen ab der vierten Klasse bis zu einem Alter von 14 Jahren. Bösker, Arnold und Ronnicke belegten mit ihrem selbstgebauten Gefährt den ersten Platz in der Kategorie Technik. Vishnuvardhan Viswanathan ebenfalls vom Projektlabor Berufskolleg Rheine gewann den ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt mit seinem Projekt „Trackey“. „Ollas zum Bewässern“ untersuchten Emilie Bergen und Miriam Luce vom Gymnasium St. Mauritz in Münster und belegten damit den ersten Platz in der Kategorie Biologie.
Sogar einen zusätzlichen ersten Platz in der Biologie war der Jury der Beitrag von Jakob Ehmke vom Gymnasium Augustinianum in Greven wert: Er untersuchte die bakterielle Belastung von Augenduschen. Mit ihrer eigenen Pflanzenfarbstoffzelle gingen Johanna Bongard und Emma Terfloth, ebenfalls vom Gymnasium Augustinianum, der Frage nach, ob man aus Pflanzen Strom erzeugen kann – und gewannen damit den ersten Platz in der Kategorie Chemie. Richard Schlote vom Gymnasium Holthausen in Hattingen schrieb ein Übungsprogramm für eine Blockflöte, das spielerisch dabei unterstützt, die richtigen Töne am Instrument zu greifen. Dafür erlangte er den ersten Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik. Warum die Bananenflanke krumm ist, prüften Anne Marieke Hesselmann und Ida Fennenkötter vom Gymnasium St. Mauritz mit einer experimentellen Untersuchung zum Magnuseffekt, was die Jury mit dem ersten Platz in der Kategorie Physik honorierte.
Am Freitag startete die Wettbewerbssparte Jugend forscht, an der Schüler*innen bis zu einem Alter von 21 Jahren teilnehmen dürfen. Dass Glasfasern in Beton die Werkstoffeigenschaften verbessern, zeigte Tobias Bontrup vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen. Die Jury prämierte das innovative Projekt mit dem ersten Platz in der Kategorie Technik. Der Bestimmung der differentiellen Rotation der Sonne anhand von Sonnenflecken widmete sich Jonas Moritz Wewel, der das Gymnasium Paulinum in Münster besucht. In der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften erhielt er dafür den ersten Platz. Einen zusätzlichen ersten Platz in der gleichen Kategorie vergab die Jury an Lucas Sieger und Elias Lorenz von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck für den experimentellen Nachweis des Methanabbaus in Böden. Leonhard Ruckert, Nico Altenhövel und Julius Furhmann sowie Jakob Gehlen, Luzia Marie Lys Henneke und Julian Bergeret Busse vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Münster erhielten jeweils den ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt für ihre Projekte Virtual Office und LitterBit – gamifizierter Mülleimer zur Verhinderung der Vermüllung öffentlicher Plätze.
Malte Cox, Leo Roer und Beeke Drechsler vom Städtischen Wilhelm-Hittorf-Gymnasium in Münster belegten den ersten Platz in der Kategorie Biologie – sie widmeten sich in ihrer Arbeit plastikfressenden Mikroorganismen. Imme Westermann und Katinka Bolwin vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Münster untersuchten Klebstoff-Alternativen auf Basis von Lignin. Dafür erhielten sie die Erstplatzierung in der Kategorie Chemie. Ob eine Magnetschwebebahn mithilfe von rotierenden Halbach-Arrays möglich ist, fragten sich Felix Freddy Weihermann und Jonas Umpfenbach vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Münster – und belegten mit ihrem Projekt einen von zwei ersten Plätzen in der Kategorie Physik. Der weitere erste Platz ging an Benjamin Heusler für das Einfangen von Positronen im 1-Tesla Magnetfeld von AEgIS, das er beim CERN in Genf durchführte.
Neben den Erstplatzierungen verlieh die Jury jeweils auch zweite und dritte Plätze sowie Sonderpreise in unterschiedlichen Kategorien. Für die Erstplatzierten geht es Ende März in der nächsten Runde beim Landeswettbewerb in Düsseldorf weiter – wer dort gewinnt, nimmt im Anschluss beim Bundeswettbewerb von Jugend forscht teil.
„Es ist erstaunlich, was die Schülerinnen und Schüler alles auf die Beine gestellt und so selbstsicher beim Wettbewerb präsentiert haben“, sagt Hochschulmarketingleiter Holger Dietrich, der den Wettbewerb seitens unserer Hochschule mit seinem Team organisierte. Die Hochschule hat die Organisation des Wettbewerbs von der IHK Nord Westfalen übernommen. „Ein solcher Wettbewerb gibt den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, ihre eigenen Ideen zu verwirklichen, und zeigt, wie spannend diese Fächer sind“, sagt Wettbewerbsleiter Berthold Sommer. „Wir beobachten, dass die meisten Leute, die bei Jugend forscht dabei sind, nachher auch weiter im naturwissenschaftlichen Bereich arbeiten.“