Was sind OER?

Frei verfügbare, zur Nachnutzung freigegebene Lehr-/Lernmaterialien werden als Open Educational Resources (OER) bezeichnet. Als OER kommt jegliches Lehr-/Lernmaterial in Frage, von einzelnen Texten, Grafiken, Film- oder Audiodateien, Arbeitsblättern u. Ä. m. bis hin zu ganzen Kursen. Als Einstieg in das Thema OER an Hochschulen eignet sich das Einführungsvideo
Was sind OER?

Darüber hinaus lassen sich über eine Internetrecherche sehr viele Informationsquellen zu OER finden.

Eine Auswahl:

Zentrale hochschulübergreifende Plattform für den Austausch und die Suche nach OER ist der Open Resources Campus NRW, an dem auch die FH Münster beteiligt ist.

Wie profitiert die Hochschullehre von OER?

Die Vorteile eines Rückgriffs auf OER in der Lehre sind vielfältig und liegen vor allem in der offenen Lizenzierung der Materialien, wodurch deren Nachnutzbarkeit und - in Abhängigkeit von der konkreten Lizenz - auch deren Veränderbarkeit bzw. Anpassbarkeit möglich sind.

Häufig wird betont, dass

  • Lehrveranstaltungsinhalte besser an aktuelle Entwicklungen in Berufs- und Lebenswelt angepasst werden können, da nicht mehr alle neuen Inhalte selbst erstellt werden müssen,
  • Lehrveranstaltungen besser auf die spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnisse konkreter Lerngruppen zugeschnitten werden können, da auf einen großen Fundus an anpassbarem Material zurückgegriffen werden kann und
  • eine Qualitätssteigerung der Lehr-/Lernmaterialien möglich wird, da diese kollaborativ entstehen und stetig verbessert werden können.

Doch nicht nur Lehrende und Studierende profitieren: Durch die niedrigschwellige Einsehbarkeit von Lehr-/Lernmaterialien können sich beispielsweise Studieninteressierte einen Eindruck über die Inhalte und die (Lern-)Anforderungen verschaffen und so informierte Entscheidungen bezüglich der Wahl eines Studienfaches treffen. Auch die Möglichkeit zur öffentlichen Profilierung von Lehrenden, aber auch ganzen Hochschulen, ist ein wiederkehrendes Argument im OER-Diskurs.

Wie erstelle ich OER?

Die Idee des Teilens von Lehr-/Lernmaterialien funktioniert langfristig nur, wenn möglichst viele Lehrende auch bereit sind, vorhandenes Lehrmaterial zu OER zu machen, indem es unter einer Creative Commons-Urheberrechtslizenz (CC-Lizenz) veröffentlicht und so für Andere nutzbar gemacht wird. Es gibt unterschiedliche Typen von CC-Lizenzen, zwischen denen Urheber*innen wählen können. Diese ermöglichen eine eindeutige Kennzeichnung der Materialien hinsichtlich ihrer Nutzungsbedingungen. Die Nonprofit-Organisation Creative Commons stellt eine kompakte Übersicht über die verschiedenen CC-Lizenzen bereit.

Besonders stark wird der Offenheitsgedanke von OER durch die drei Lizenzmodelle CC-O, CC-BY und CC-BY-SA unterstützt, da diese sowohl das Teilen, das Verändern als auch die kommerzielle Nutzung des Inhalts erlauben.

Die"Checkliste: Open Educational Resources erstellen" von Alexander Kobusch & Linda Halm (FH Bielfeld) bietet einen guten Überblick zur OER-Erstellung: Checkliste Open Educational Resources erstellen bereit.

Unterstützung

Das Wandelwerk berät und unterstützt bei der Erstellung, Lizenzierung und Nutzung von OER und dem Portal ORCA.nrw. Bitte wenden Sie sich mit Fragen, Anregungen und konkreten Unterstützungsbedarfen an Hans Peter Ludescher.

Hilfreiche Verweise

Im Internet stehen zahlreiche Informationsseiten zur Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von OER bereit.

Wir empfehlen:

  • Top 200 Quellen für Open Educational Resources: Für die Erstellung von OER hat was-ist-oer.de und der OERcamps 2022 die "Top 200" Materialien für das Lehren und Lernen, die unter freier Lizenz wie Creativ Commons offen genutzt und frei weiterverwendet werden können, zusammengestellt (Stand 2022). In der Listen finden sich Quelle für OER Bilder, Musik, Bücher, MOOCs und viele weiter spannende OER Quellen. Da die Liste selbst OER ist, kann sie von Dritten kopiert, bearbeitet und weiterentwickelt werden. Die Liste selbst ist im Sinne von CC0 freigegeben (auch als H5P Inhalt verfügbar).
  • Checkliste: Dieser Leitfaden für Lehrende zeigt in Teil 1 auf, welche rechtlichen Maßgaben sich aus dem Urheber- und Persönlichkeitsrecht ergeben und eingehalten werden müssen. Er widmet sich in Teil 2 und 3 den formalen, didaktischen und technischen Qualitätsmerkmalen bei der Entwicklung und Beurteilung von OER-Materialien.
  • Die Verwendung von offen lizenzierten Werken ist unkompliziert, wenn man sich an die TULLU-Regel hält.
  • Das Zentrum für Hochschulbildung der TU Dortmund hält eine detaillierte Linksammlung zur Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von OER bereit.
  • Die Universität Göttingen hat einen Selbstlernkurs zu freien Bildungsmaterialien im OpenILIAS bereitgestellt Open Educational Resources (OER) leicht gemacht hält.
  • Die Handreichung "Veröffentlichung von Lehr-Lern-Materialien als OER" von Dr. Elisabeth Scherer bietet eine Hilfestellung für alle OER-Interessierten sowie für Geförderte und Antragsstellende des E-Learning-Förderfonds (ELFF) der Heinrich Heine Universität Düsseldorf; kann aber auch für FH-Angehörige sehr nützlich sein.


Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken