Achtung, Legionellen: Transparente Methode bewertet Gesundheitsrisiko
Wenn sich Legionellen ausbreiten, ist die Wasserleitung nicht in Ordnung. Boris Sarkoski hat in seiner Masterarbeit eine Methode entwickelt, die transparent das Gesundheitsrisiko von Trinkwasserinstallationen bewertet.
Mit der Bewertungsmethode von Boris Sarkoski (Mitte) nimmt der Techniker jeden einzelnen Mangel bei einer Gefährdungsanalyse einer Trinkwasser-Installation auf. Ingenieur Ulrich Doll (l.) und Prof. Dr. Carsten Bäcker sind von der Methode überzeugt. (Foto: FH Münster/Maxi Krähling)
Denn ist der Grenzwert für diese Krankheitserreger in Trinkwasserinstallationen erst einmal zu hoch, heißt es handeln. „Vor allem bei großen Liegenschaften wie Krankenhäuser, deren Patienten ohnehin ein geschwächtes Immunsystem haben, kann ein Legionellenbefall verheerende Folgen haben“, sagt Sarkoski. Eine Gefährdungsanalyse von Trinkwasserinstallationen steht an, wenn der Grenzwert für Legionellen in Gebäuden überschritten wird. Das schreibt die Trinkwasserverordnung vor – und das nicht erst seit der Legionellen-Krankheitswelle von Warstein 2013.
Die Gefährdungsanalyse schätzt das tatsächliche gesundheitliche Risiko ab, und sie soll dem Betreiber konkrete Maßnahmen an die Hand geben, um die Mängel in sinnvoller Reihenfolge zu beseitigen. Allerdings gibt es ein Problem: „Meistens führen Techniker oder Ingenieure die Analyse durch. Aber neben den rein technischen Aspekten sind auch medizinisch-gesundheitliche Risiken zu berücksichtigen. Also bewerten zum Teil auch Hygieniker oder Immunologen die Ergebnisse“, sagt Sarkoski. Genau diese Zusammenarbeit und die entsprechende Dokumentation der Bewertungen funktioniere in der Praxis häufig nicht gut. Denn jeder Fachmann beurteile aus seinem Blickwinkel die Risiken unterschiedlich.
Deshalb hat Sarkoski in seiner Masterarbeit am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt eine Bewertungsmethode entwickelt, die für Fachleute transparent und aussagekräftig und für Laien trotzdem verständlich ist.